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- 11.02.2019 um 10:13
Pfefferminzia: Welche typischen Fehler werden in der Baufinanzierung Ihrer Erfahrung nach häufig gemacht?
Thomas Hein: Immer wieder kommt es vor, dass Nebenkosten wie Grunderwerbssteuer, Notar- und auch Maklerkosten zu niedrig kalkuliert werden. Diese Kosten sind in der Regel kein Bestandteil der Baufinanzierung, sondern müssen im Rahmen des Eigenkapitals selbst eingebracht werden. Umso wichtiger ist es, für die Nebenkosten einen Puffer einzuplanen. Auch die Kosten in bestimmten Gewerken werden häufiger zu niedrig kalkuliert. Oftmals hat man während des Baus oder bei einer Modernisierung noch andere Wünsche an die Küche oder die Fliesen – das kann im Nachhinein teuer werden. Wer clever ist, plant auch damit, dass es mit der Fertigstellung aller Bau- und Modernisierungsmaßnahmen etwas länger dauern kann.
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Welche Tipps haben Sie für Häuslebauer parat, damit es mit der Baufinanzierung besser klappt?
Grundsätzlich gilt – die individuelle Situation ist entscheidend. Pauschal ist das schwierig zu beantworten. Nichtsdestotrotz ist es vor jeder Finanzierung sinnvoll, die Rechner im Internet zum Kalkulieren zu nutzen – auch für die Nebenkosten. Ein weiterer Tipp: die eigene Kostenplanung mit einem Architekten oder Bausachverständigen durchgehen. So lassen sich die größten Rechenfehler ganz einfach vermeiden. Bei den heute niedrigen Zinsen bieten sich länger laufende Darlehen an, bei denen die Zinsen 10 bis 15 Jahre festgeschrieben sind. Das ist sicher kein Fehler.
Welche Tilgungsrate empfehlen Sie?
Die Tilgung sollte mehr als 3 Prozent betragen. Damit ist das Darlehen zügig abgezahlt. Ziel sollte es sein, die Darlehen bis zur Rente zurückgezahlt zu haben.
Für wie wichtig halten Sie es, ein Sondertilgungsrecht mit seinem Kreditgeber zu vereinbaren?
Grundsätzlich sollte es immer möglich sein, eine Sondertilgung zu leisten. Nicht nur zu einem bestimmten Zeitpunkt, sondern über das Jahr verteilt. Damit ein Kreditnehmer dann, wenn er gerade Geld übrig hat, es in die Sondertilgung stecken kann. Er ist somit schnell schuldenfrei und weniger abhängig von künftigen Zinsveränderungen.
Apropos Zinsänderungen – noch ist eine Baufinanzierung dank des durch die Europäische Zentralbank niedrig gehaltenen Zinsniveaus günstig zu haben. Wann rechnen Sie mit einer Änderung?
Wir rechnen frühestens Ende 2019 mit einem Zinsanstieg. Zwischendurch wird es – so wie jetzt – aber sicher immer wieder zu Zinsveränderungen kommen. Aktuell ist der Markt sehr volatil.
Experten empfehlen oft, im Zuge einer Baufinanzierung auch eine Berufsunfähigkeits- und Risikolebensversicherung abzuschließen, um die Finanzierung zu sichern. Für wie sinnvoll halten Sie das?
Auch hier kommt es auf die individuelle Situation an. Wenn ein Darlehensnehmer Familie hat, ist auf jeden Fall die Risikolebensversicherung ein wichtiges Thema. Damit ist die Familie abgesichert und kann im Objekt bleiben, falls dem Hauptverdiener etwas passiert. Auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann diesbezüglich von Vorteil sein.
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