Eine Frau sitzt mit gesenktem Kopf am Fenster: Frauen haben häufiger mit Stress zu kämpfen als Männer. © picture alliance / dpa Themendienst | Klaus-Dietmar Gabbert
  • Von Juliana Demski
  • 20.08.2021 um 13:53
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Die deutliche Mehrheit der Deutschen ist im Alltag von Stress geplagt – Frauen häufiger als Männer, wie eine aktuelle Umfrage des Versicherers Swiss Life Deutschland zeigt. Problematisch ist das, weil die Psyche mittlerweile der Hauptauslöser für eine Berufsunfähigkeit ist.

89 Prozent der Befragten einer Studie des Versicherers Swiss Life litten in den vergangenen Monaten unter Stress. Frauen sind dabei meist häufiger betroffen (93 Prozent) als Männer (84 Prozent). Diese Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen – damals waren noch 84 Prozent der Frauen und 76 Prozent der Männer gestresst.

Doch damit nicht genug: Laut der Umfrage bringt jede zweite Frau (51 Prozent) und mehr als jeder dritte Mann (34 Prozent) Burn-out-Symptome zur Sprache. Diese Umfrageergebnisse spiegeln auch die aktuelle Entwicklung in der Berufsunfähigkeitsversicherung wider – so ist die Psyche mit 37 Prozent mittlerweile der Hauptauslöser einer Berufsunfähigkeit, wie es bei Swiss Life heißt.

Aber auch hier zeigt sich ein Geschlechterunterschied: Im Invalidenbestand der Swiss Life ist der Anteil der Frauen, die aufgrund psychischer Erkrankungen berufsunfähig wurden, mit 44 Prozent deutlich höher als der entsprechende Anteil der Männer mit 28 Prozent.

Die Hauptgründe für Stress sind unterschiedlich:

Die befragten Frauen der Swiss-Life-Studie nannten neben Zeitdruck bei der Arbeit (56 Prozent) und der Arbeitsmenge (42 Prozent) auch den coronabedingt fehlenden Ausgleich durch Freizeitaktivitäten (35 Prozent). Die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes (17 Prozent), eine unangenehme Arbeitsatmosphäre (24 Prozent), die Arbeit im Homeoffice (14 Prozent) und die Kinderbetreuung (6 Prozent) spielten hingegen eine eher untergeordnete Rolle.

Der Umgang mit Stress bleibt jedoch individuell. So machen 41 Prozent Entspannungsübungen und 32 Prozent bewegen sich nach eigenen Angaben mehr. Doch lediglich 4 Prozent haben mit dem Arbeitgeber und nur 9 Prozent mit einem Arzt oder Therapeuten über das eigene Stresslevel gesprochen.

„Mittlerweile muss jeder vierte Berufstätige während seines Lebens die Erwerbstätigkeit einschränken oder sogar ganz aufgeben“, kommentiert Stefan Holzer, Leiter Versicherungsproduktion und Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Life Deutschland, die Studienergebnisse. „Wer sich frühzeitig gegen das Risiko einer Berufsunfähigkeit absichert, handelt verantwortungsbewusst, um auch in schwierigen Zeiten finanziell selbstbestimmt leben zu können.“ Besonders Frauen hätten hier aber einen großen Nachholbedarf; denn lediglich 12 Prozent der befragten Frauen der Swiss Life-Studie sind abgesichert. Unter Männern sind es etwas mehr (17 Prozent).  

„Gesellschaftliche Aufgabe unserer Branche, Frauen für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren“

Holzer verweist diesbezüglich aber auch auf ein positiv zu interpretierendes Umfrageergebnis: „Zuversichtlich stimmt mich, dass für 83 Prozent der befragten Frauen eine gute Beratung in Finanz- und Vorsorgefragen eine wichtige Rolle spielt. Deshalb begreife ich es als gesellschaftliche Aufgabe unserer Branche, Frauen für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren und mit ihnen gemeinsam Lösungen für ein selbstbestimmtes Leben zu finden.“

Quelle: Swiss Life
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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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