- Von Lorenz Klein
- 17.04.2019 um 12:16
Lediglich sieben Prozent der Arbeitgeber fühlen sich in der Lage, exakt zu benennen, worum es beim Sozialpartnermodell (SPM) geht. 23 Prozent von ihnen kennen es nur dem Namen nach. 68 Prozent gaben an, das SPM nicht zu kennen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Online-Umfrage im Auftrag des Versicherers Signal Iduna.
Immerhin hält es demnach jeder fünfte Unternehmensentscheider (21 Prozent) für sehr beziehungsweise eher sinnvoll, das SPM im eigenen Betrieb einzuführen. Gut jeder dritte Befragte (32 Prozent) hält solch ein Vorhaben für weniger oder überhaupt nicht sinnvoll. Ebenfalls knapp jeder Dritte ist unentschlossen. 18 Prozent der Umfrageteilnehmer machten keine Angaben.
Garantieverzicht ermöglicht höhere Betriebsrente
Arbeitsminister Heil erhöht Druck auf Sozialpartner
So steht es um das Sozialpartnermodell
Dabei zeigt sich, dass die fehlenden Garantien im Sozialpartnermodell der Hauptgrund für eine ablehnende Haltung der Unternehmensentscheider sind (siehe Grafik). Denn von den Befragten, die das SPM als weniger oder überhaupt nicht sinnvoll erachten, möchte jeder zweite (52 Prozent) seinen Mitarbeitern keine Betriebsrente ohne Garantien empfehlen.
Jeder fünfte Unternehmensentscheider, der sein Kreuzchen bei wenig oder überhaupt nicht sinnvoll machte, fühlt sich zudem nicht ausreichend informiert. Rund 19 Prozent der Skeptiker scheuen zudem den hohen Aufwand.
„Mit neuen Formen der Sicherheit die nötige Akzeptanz aufbauen“
Aus Sicht des Versicherers zeigten die Ergebnisse deutlich, dass „eine gemeinsame Initiative des Gesetzgebers und der Branche notwendig wäre, um das bestehende Informationsdefizit auszuräumen“. Mehr Wissen würde zu einer höheren Zustimmung und damit zu einer größeren Verbreitung insgesamt führen, heißt es in einer Mitteilung.
Clemens Vatter, Konzernvorstand der Signal Iduna und zuständig für die Lebensversicherung, fügt hinzu, dass die vom Gesetzgeber im Sozialpartnermodell untersagten Garantien „ein Knackpunkt“ seien. Die Befragung zeige somit das, was man auch in den Gesprächen wahrnehme. Vatter wolle nun „mit neuen Formen der Sicherheit die nötige Akzeptanz aufbauen“. Große Chancen sehe der Versicherer aber auch weiterhin in der klassischen bAV-Welt.
Dass das Sozialpartnermodell bei den Arbeitgebern „noch nicht durchgehend angekommen“ sei, ist Vatter zufolge aber „nur auf den ersten Blick verwunderlich“. Denn noch liege der Ball bei den Tarifvertragsparteien. Diese müssten zunächst die grundlegenden Regeln aufstellen, so der Signal-Iduna-Konzernvorstand.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren