- Von Achim Nixdorf
- 18.03.2021 um 13:31
„Die aggressive Preispolitik hat in den vergangenen Jahren bisweilen kuriose Blüten getragen“, kritisiert der BU-Experte. Die immer stärker gestiegene Anzahl an Berufsgruppen sorge etwa für Wanderbewegungen von sogenannten guten Risiken, also von Kunden, die noch gesund sind und bei einem Anbieterwechsel Geld sparen könnten, zu den jeweils günstigen Angeboten. Das sorge für eine negative Entmischung der bestehenden Gewinnverbände und damit für Druck auf die Überschussbeteiligung.
Risiko durch hohe Dynamiksätze
Als weiteren destabilisierenden Faktor hat der Map-Report hohe Dynamiksätze ohne zusätzliche Gesundheitsprüfung ausgemacht. So seien immerhin drei der geprüften Versicherer bereit, zehn Prozent Dynamik ungeprüft in die Bücher zu nehmen, was eine unkalkulierbare Risikoerhöhung für das Versichertenkollektiv bewirke.
Vor dem Hintergrund der Untersuchung rät das BU-Team von Franke und Bornberg dazu, nur Berufsunfähigkeitsversicherer zu wählen, „die langfristig durch auskömmliche Kalkulation und eine starke Finanzausstattung sicherstellen können, dass die Beiträge und damit die Überschusssituation konstant bleiben und trotzdem eine faire Leistungsprüfung darstellbar ist.” Müsste ein Versicherer deklarierte Überschüsse auf breiter Front senken und damit die Beiträge erhöhen, bedürfe es keiner großen Fantasie, um die weitere Entwicklung vorherzusagen.
„Instabilität gefährdet das Vertrauen“
„Stabilität bedeutet Vertrauen. Im Umkehrschluss gefährdet Instabilität das Vertrauen. Also muss es gelingen, Stabilität statt Preis an die erste Stelle bei der Produktauswahl zu setzen“, stellt Michael Franke als Herausgeber des Map-Reports fest.
Der Map-Report „Stabilitätsrating der Berufsunfähigkeitsversicherer“ ist ab sofort im PDF-Format lieferbar (kostenpflichtig). Interessenten wenden sich an service@fb-research.de oder bestellen direkt über die Website. Eine kostenlose Basisinformation finden Sie unter diesem Link.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren