Ein Bergsteiger in den Alpen: Versicherte wissen oftmals nicht, auf welche Risikofaktoren die Gesellschaften achten. © Getty Images
  • Von Oliver Lepold
  • 14.06.2018 um 08:40
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:55 Min

Warum werden BU-Anträge im Leistungsfall abgelehnt? Inwieweit sollten Makler auf Ablehnungs- und Prozessquoten achten und wo finden sie diese Informationen überhaupt? Pfefferminzia klärt auf.

Fehler bei Antragsstellung können sich rächen

Fakt ist: Viele Kunden tun sich schwer mit den Antragsfragebögen der Versicherer. Wie können Makler sichergehen, dass kein Fehler bei den vorvertraglichen Anzeigepflichten passiert? Durch möglichst umfassende zielgerichtete Information, sagt Helberg: „Wir empfehlen, im Vorfeld bei Krankenkassen und Ärzten die Patientenakten zu sichten. Stichwort Abrechnungsbetrug. Immer wieder sind Kunden überrascht, welche Diagnosen Ärzte tatsächlich notiert und mit der Krankenkasse abgerechnet haben.“ Werden derartige Abrechnungsdiagnosen erst im Leistungsfall dem Versicherer bekannt, sind Konflikte programmiert.

Auch auf die Details der Berufstätigkeit und vermeintlich harmlose Sportarten oder geplante Auslandsaufenthalte sollte im Detail geschaut werden. „Oftmals nicht deshalb, weil heimtückische Kunden Informationen verschweigen, sondern weil ihnen als Laien einfach nicht klar sein kann, was Versicherer alles für risikorelevant erachten“, so BU-Experte Helberg weiter. Hier ist der Vermittler also besonders in der Pflicht, zu informieren.

Manche Versicherer wie die Allianz bieten dazu spezielle Unterstützung und erläutern Antrags- und Leitungsbewilligungsprozedere ausführlich. Maklerpools wie Netfonds und Maxpool verfügen über Leistungsservice-Teams, die Makler und ihre Kunden bei Problemen mit der Anerkennung im Leistungsfall fachlich unterstützen.

BU-Fälle warten mehr als fünf Monate auf Leistungsbewilligung

Kommt es zum Leistungsfall, ist in jedem Fall Geduld gefragt. Die Regulierungsdauer eines BU-Antrags sinkt zwar kontinuierlich, liegt aber momentan laut Franke und Bornberg immer noch bei 156 Tagen im Durchschnitt. Nur in 6 Prozent aller Fälle werden Gutachten benötigt und dies mehrheitlich aufgrund psychischer Erkrankungen. Der Engpass bei den Gutachtern ist ein wesentlicher Faktor für lange Bearbeitungszeiten. Liegen alle Unterlagen beim Versicherer vor, erfolgt die Entscheidung jedoch in durchschnittlich drei Wochen.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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