- Von Karen Schmidt
- 16.06.2020 um 09:23
Wegen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen höheren Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit im Lande, erwarteten viele Marktteilnehmer eine Stornowelle bei Versicherungsverträgen. Die ist bisher ausgeblieben, zeigt eine Analyse des Maklerpools Blau Direkt. Die Lübecker verglichen die Stornozahlen in der Lebensversicherung von Januar bis Mai 2019 mit denen des gleichen Zeitraums 2020. Wurden im Vorjahr 1.912 Policen in diesem Zeitraum gekündigt, waren es im gleichen Zeitraum 2020 mehr, nämlich 2.561 Policen.
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Diese Zahl erhöhe sich noch, wenn man die Policen aus den diversen Stundungsprogrammen der Versicherer hinzurechnete, so der Pool. „Die Stundungsprogramme der Versicherer wurden vor allem direkt im März und Anfang April wahrgenommen“, berichtet Kerstin Möller-Schulz, Finanzchefin von Blau Direkt. „Insgesamt wurden 493 weitere Policen gestundet.“
Ab Mitte April habe sich die Summe der gestundeten Policen aber nicht mehr erhöht. Und ab Mai hätten erste Kunden wieder mit der Zahlung ihrer Policen begonnen, „sodass sich die Zahl der stornogefährdeten Policen zusehends verringert“, wie der Maklerpool mitteilt.
Selbst wenn man davon ausginge, dass die aktuell gestundeten Policen alle dauerhaft ausfielen, sehen die Blau-Direkt-Experten kein Problem. Zwar müssten dann insgesamt 3.054 Policen als storniert gewertet werden, gegenüber 1.912 im Vorjahr. „Tatsächlich hätten wir schlimmstenfalls 59 Prozent mehr Stornierungen als im Vorjahreszeitraum. Das wäre trotz Corona-Krise nur ein Prozent mehr“, so Möller-Schulz. „Wir erwarten zudem, dass sich die Entwicklung fortsetzt und viele der aktuell gestundeten Policen wieder aktiviert werden. Das bedeutet, dass sich die endgültige Stornoquote entgegen den Erwartungen deutlich verringern wird. Das sind sensationelle Neuigkeiten.“
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