- Von Lorenz Klein
- 31.03.2017 um 12:30
Nachdem Strafzinsen für Sparkassen-Kunden vom Tisch sind, haben die Institute an anderer Stelle nach neuen Einkommensquellen gesucht – und sind fündig geworden. Künftig sollen Girokontenbesitzer für das Geldabheben verstärkt zur Kasse gebeten werden. Mehr als 40 der insgesamt 400 Sparkassen in Deutschland hätten sich zu diesem Schritt entschlossen, meldet das Finanzportal biallo.de.
Stehen nun auch andere Sparformen auf der Abschussliste?
Deutsche bleiben klassischen Geldanlagen treu
Wenn jeder Klick Geld kostet
Der Sparkassen- und Giroverband wollte das aber so nicht stehen lassen: „Das Abheben an einem der rund 25.000 Geldautomaten der Sparkassen ist natürlich nach wie vor kostenlos“, heißt es in einer Stellungnahme von Mittwoch. Nur wer ein entsprechendes Kontomodell wähle, zahle wie bei anderen Instituten auch Gebühren für Abbuchungen.
Dieses Statement habe nichts mit der Realität zu tun, entgegnet der Wirtschaftsjournalist Horst Biallo. Kunden von mehr als 40 Sparkassen, die das Finanzportal auf seiner Webseite aufgelistet hat, zahlten „eben nicht nur für Abbuchungen, wenn sie ein günstiges Kontomodell wählen, sondern neuerdings auch für Bargeldabhebungen“, schreibt Biallo. Und das nicht nur, wenn sie am Schalter ihrer Sparkasse an ihr Geld wollten, so der Journalist, sondern auch, wenn sie am Geldautomaten ihrer Sparkasse Bares ziehen – oder auch an einem anderen der rund 25.000 Automaten der Sparkassen-Gruppe Geld abheben.
Bezahlmodelle variieren
Dabei unterscheiden sich die Bezahlmodelle laut Biallo-Liste von Institut zu Institut: So gewährt etwa die Sparkasse Wittgenstein ihren Kunden fünf kostenlose Bargeldabhebungen am Automaten, verlangt dann aber für jede weitere Abhebung einen Euro. Die Sparkasse Rottach-Inn erlaubt Kunden beispielsweise, dass sie sich zweimal im Monat kostenlos am Automaten bedienen dürfen. Danach kostet das Geldabheben jedes mal 0,50 Euro.
Wie der Nachrichtensender n-tv berichtet, kommt die Abschaffung der kostenlosen Bargeldversorgung für Experten nicht überraschend. „Verbraucher müssen am Schalter für Bargeld zahlen. Bei der Nutzung von bankeigenen Geldautomaten wird schon in ein, zwei Jahren ein Entgelt fällig werden“, wird Bankprofessor Dirk Schiereck von der Technischen Universität Darmstadt in dem Bericht zitiert.
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