Stephan Busch (links) und Tim Schreitmüller sind die Köpfe hinter CoachMeNetto. © CoachMeNetto
  • Von Redaktion
  • 09.02.2023 um 09:23
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Kundinnen und Kunden verlangen nach individuellen Lösungen für ihre Probleme und Anliegen. Genau diese Erwartung treibt die Versicherungsbranche in eine Phase des Umbruchs. Der Trend zur adaptiven Versicherung ist daher in aller Munde. Doch welche Auswirkungen hat er auf die Beratung? Unsere Kolumnisten Stephan Busch und Tim Schreitmüller geben Antworten.

Die Zeit von Copy and Paste ist vorbei. Schnell einen Textbaustein kopieren und in die nächste E-Mail einfügen ist keine gute Idee. Schließlich erwarten Kundinnen und Kunden heute, dass individuell auf sie eingegangen wird. Das gilt nicht nur für die Kommunikation, sondern auch für Versicherungsprodukte und Dienstleistungen.

Diese Marktentwicklung führt dazu, dass sich die Versicherungswirtschaft im Umbruch befindet – und die Geschäftsmodelle der Vermittlerinnen und Vermittler reagieren müssen. Die Zukunft des klassischen Vertriebs ist gefährdet. Doch das ist kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Vier Trends geben Aufschluss darüber, warum das Wort „adaptiv“ von nun an nicht mehr wegzudenken ist – und womit sich Maklerinnen und Makler 2023 unbedingt beschäftigen sollten.

Trend Nummer 1: Wertewandel

Unsere Gesellschaft durchlebt einen Wertewandel, der auch ein verändertes Kundenverhalten mit sich bringt. Insbesondere jüngere Generationen fordern Transparenz, eine höhere Beratungsqualität und möchten verstehen, was ihnen erklärt wird. Die Veränderung der Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden ist kein abgeschlossener Prozess; Unternehmen müssen daher adaptiv gestaltet werden.

Trend Nummer 2: Digitalisierung

Ob es uns gefällt oder nicht, Künstliche Intelligenz (KI) wird immer wichtiger. KI ist ein selbstlernendes System, das Aufgaben selbstständig lösen kann. Damit kann sie menschliche Kräfte bis zu einem gewissen Grad ersetzen. Auch die Frage der Effizienz gerät in den Fokus. Versicherer und Makler, die es verstehen, Big Data und Predictive Analytics zu nutzen, verändern aktiv die Beziehung zu ihren Kunden und sichern sich einen Wettbewerbsvorteil.

Trend Nummer 3: Prävention

Der Schadensersatz steht bei Versicherungen häufig im Fokus. Doch in Zukunft sollte der Schadenverhütung deutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Schließlich ist es nicht nur günstiger, sondern auch nachhaltiger, einen Schaden zu mindern oder gar zu verhindern. Adaptive Versicherungsprodukte passen sich situativ den Bedürfnissen der Kunden an und fördern so eine individuelle Risikominimierung und das Verhindern eines Schadenfalls.

Trend Nummer 4: Individualisierung

Kunden entscheiden sich zunehmend für weniger Versicherungsschutz und das für mehr Geld. So wird lieber eine Gegenstandsversicherung für das neue Smartphone anstatt eine vollwertige Elektronikversicherung erworben. Der Kundenzugang geht also an neue Akteure, und das ist für Maklerinnen und Makler bitter. Neben der Frage nach dem Kern der Dienstleistung muss es daher in Zukunft mehr darum gehen, die Kunden in ihrer Entscheidungskompetenz zu stärken.

Bei allen vier Punkten bietet CoachMeNetto mit dem „Unternehmer-Check“ eine Brücke für Vermittlerinnen und Vermittler, die befähigt werden möchten, zukunftsfähige Beratungsansätze zu entwickeln und ihre eigenen adaptiven Lösungen für ihre jeweilige Zielgruppen zu entwickeln. Doch was bedeutet eigentlich genau adaptiv? Richtig, anpassungsfähig. Adaptive, sprich sich anpassende Versicherungsprodukte werden immer beliebter. Grund genug, sie genauer unter die Lupe zu nehmen.

Praktisch: Adaptive Versicherungsprodukte

Produkte, Waren oder Dienstleistungen werden zu adaptiven Versicherungsprodukten, wenn sie sich nach dem Erwerb situativ den Bedürfnissen der Nutzerin oder des Nutzers anpassen. Damit verbunden sind große Veränderungen, insbesondere in Bezug auf die Inhalte des Versicherungsschutzes: Irrelevante Bestandteile werden entfernt, fehlende hinzugefügt.

Nehmen wir das Beispiel eines Versicherungskunden, der ein leidenschaftlicher, aber nur sporadischer Motorradfahrer ist. Mit einem adaptiven Versicherungsprodukt kann er jedes Mal, wenn er sein Motorrad aus der Garage holt, für die erforderliche Dauer seinen abgeschlossenen Grundschutz erhöhen – im Gegensatz zum situativen Versicherungsschutz, der aufgrund eines anlassbezogenen Ereignisses, eines Umstandes oder einer geografischen Zuordnung abgeschlossen wird und danach sofort wieder erlischt.

Das adaptive Versicherungsprodukt bietet dem Motorradfahrer den Vorteil, dass er flexibel häufig sein risikoreiches Hobby ausführen kann und dabei nur für die Zeit, in der er fährt, oder für die Kilometer, die er zurücklegt, eine erhöhte Prämie zahlen muss. Versicherungen werden also auf einer persönlichen Datenlage kalkuliert und somit integrierte Bestandteile von digital vernetzten Kunden.

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