Protest gab es auch früher schon: Schüler demonstrieren im April 2013 in Düsseldorf vor dem NRW-Schulministerium. Mehrere hundert Abiturienten haben gegen die Mathematikprüfungen im Zentralabitur protestiert. Die schriftlichen Prüfungsaufgaben in Mathe seien für alle Abiturienten in NRW zu kompliziert gewesen, kritisierte die Initiative "Faires Abitur" und fordert die Überprüfung der gestellten Aufgaben durch eine Kommission aus neutralen Fachleuten. © dpa/picture alliance
  • Von Lorenz Klein
  • 07.05.2019 um 12:33
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Kein Schulfach polarisiert wohl so stark wie Mathematik – zehntausende Schüler in Deutschland haben sich jüngst über zu komplizierte Rechenaufgaben in ihren schriftlichen Abitur-Prüfungen beschwert. Der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) kann das nicht gefallen – die Versicherungsmathematiker haben die Politik nun dazu aufgefordert, für das „anspruchsvolle Mathestudium“ zu werben.

In diesem Jahr waren die Matheaufgaben deutlich schwerer als in den Vorjahren – so lautet der Vorwurf vieler Schüler, die am vergangenen Freitag bundesweit zu ihren Abi-Prüfungen antraten. Inzwischen haben Medienberichten zufolge mehr als 60.000 Schüler eine Onlinepetition unterzeichnet, die eine weniger strenge Bewertung der Aufgaben fordert.

Dass so viele junge Menschen hierzulande an Mathematik verzweifeln, beschäftigt natürlich auch die Vereinigung der Versicherungsmathematiker. Man appelliere „an die Politik, die Versicherungsunternehmen sowie die Hochschulen, mehr Schülerinnen und Schüler für das anspruchsvolle Mathestudium zu begeistern“, teilt die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) in der aktuellen Ausgabe ihrer Verbandszeitschrift „Aktuar Aktuell“ (April 2019) mit – also bevor die diesjährigen Abitur-Prüfungen in Deutschland stattfanden, die nun für so viel Wirbel sorgen.

Mit ihrem Aufruf will die DAV sicherstellen, dass der Bedarf an hochqualifizierten Aktuaren „auch in Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels“ langfristig gedeckt werden könne.

„Hervorragende Jobchancen“

„Viele Abiturienten wissen leider gar nicht, welche hervorragenden Job- und Aufstiegschancen jenseits des Lehrerberufs ein Matheabschluss bietet“, betont die Vereinigung. Zugleich weist die DAV darauf hin, dass sich der Aktuarberuf auch weiterhin wachsender Beliebtheit erfreue, was sich in den steigenden Mitgliederzahlen niederschlage. Demnach habe man erst kürzlich 266 neue Versicherungs- und Finanzmathematiker in die Vereinigung aufgenommen.

Um die Bekanntheit des Aktuarberufs zu steigern, hat die DAV bereits Ende 2016 die Webseite werde-aktuar.de gestartet. Über die Plattform können sich Studierende und Schüler über Studiengänge, Praktikumsplätze oder auch zum Berufsalltag von Aktuaren informieren.

Laut eigenen Angaben zählt die DAV rund 5.350 Mitglieder und gehört somit zu den sechs größten Aktuarvereinigungen weltweit.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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