- Von Redaktion
- 03.12.2024 um 14:09
Wie aber kann ein solcher Mehrwert aussehen? Der Arbeitsplatz muss das bieten, was im Homeoffice fehlt. Wer von zuhause aus arbeitet, kann schlechter soziale Kontakte aufbauen, entfernt sich immer weiter vom Gemeinschaftsgefühl und ist vom informellen Austausch unter Kollegen weitestgehend ausgeschlossen. Auch ist es nicht immer möglich, sich voll auf ein wichtiges Projekt zu konzentrieren. Mancher vermisst zuhause auch das nötige Equipment oder die Arbeitsatmosphäre. Versicherer können diese Faktoren nutzen.
Vorteile des sozialen Miteinanders ausspielen
Das Büro ist mehr als der Platz, an dem Arbeit verrichtet wird. Es ist ein sozialer Ort und das müssen die Mitarbeitenden auch spüren. Es geht darum, eine Struktur zu schaffen, die die Zusammenarbeit und Kollegialität fördert und den persönlichen Austausch unterstützt. Das können zum Beispiel gemeinsame Mahlzeiten, kleine Events oder Info-Abende sein. In der Praxis haben sich auch definierte Präsenztage für alle bewährt, bei denen sich Mitarbeitende dann sicher sein können, ihre Kollegen auch wirklich im Büro zu treffen.
Auch technische Vorteile können eine wichtige Rolle spielen. Speziell ausgestattete Räume oder ergonomisch angepasste Arbeitsplätze sowie ein starkes Internet sind bei manchen Mitarbeitenden wichtige Argumente. Weitere Annehmlichkeiten vor Ort wie beispielsweise reservierte Kita-Plätze können die Vorteile des Homeoffice ebenfalls kompensieren.
Vertrauen statt Kontrolle
Bei alldem gilt es, den verschiedenen Tätigkeitsprofilen Rechnung zu tragen. Marketing- oder Produktmanager brauchen möglicherweise mehr Zeit vor Ort, um gemeinsam kreative Ideen zu entwickeln. Mitarbeitende des Customer Service hingegen können den ganz überwiegenden Teil ihrer Arbeitszeit sehr gut und effektiv von zuhause aus erledigen.
Eine Lösung für alle kann es nicht geben. Unternehmen müssen auf die individuellen Situationen eingehen und auch in der Unternehmens- und Führungskultur ein entsprechendes Verständnis verankern.
Die Präsenz im Büro darf kein Selbstzweck sein. Sie muss deutliche Vorteile für das Unternehmen und die Mitarbeitenden bieten. Führungskräfte, die vor allem Kontrolle im Hinterkopf haben, setzen die falschen Akzente: Wer ergebnisorientiert arbeitet, will am Resultat seiner Arbeit gemessen werden, nicht an der Anwesenheit.
Vertrauen wird belohnt
Vorgesetzte müssen sich von traditionellen Mustern verabschieden und einen Stil etablieren, der auf Vertrauen basiert. Wem es gelingt, seinem Team den notwendigen Freiraum einzuräumen, kann mit gesteigerter Produktivität und hoher Leistungsbereitschaft rechnen. Und wer zugleich noch echte Argumente für das Office bietet, wird mit steigenden Präsenzzeiten belohnt.
Wie eine möglichst mitarbeitendenzentrierte Rückkehr ins Büro im Detail aussieht, hängt von den Bedingungen und Möglichkeiten im Unternehmen selbst ab. In jedem Fall sollte sich das Büro als Lebens-Arbeits-Ort an den individuellen Interessen der Mitarbeitenden ausrichten. Hier kommt Führungskräften eine zentrale Rolle zu.
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Die Autoren Thomas Dudkiewicz und Jürgen Dörendahl sind Geschäftsführende Gesellschafter bei der Personalvermittlung Le Groupe Bleu.
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