- Von Redaktion
- 16.07.2015 um 08:16
Pfefferminzia.de: Herr Oster, wie sind Sie auf die Idee gekommen, den Onlinemakler Clark zu entwickeln?
Christopher Oster: Als ich 2014 aus der Geschäftsführung von Wimdu.de ausgestiegen bin, hatte die Firma 200 Mitarbeiter. Ich wollte etwas Neues machen. Etwas, was für mich persönlich spannend ist. Ich wollte ein Problem lösen, dass mich im Alltag nervt.
Welches Problem war das?
Eines dieser Probleme waren meine dicken Versicherungsordner. Sie nehmen viel Platz weg, die Verträge sind unübersichtlich und Antworten auf meine Fragen fand ich darin auch nicht. Ich habe mich geärgert, dass beim Online-Banking alles so einfach geht, bei meinen Versicherungen aber so ein Papierchaos herrscht.
In meinem Freundeskreis gibt es für fast jedes Problem den passenden Experten – egal ob es dabei um mein Auto, eine Rechtsfrage oder ein medizinisches Problem geht. Aber mit Versicherungen kannte sich keiner aus.
Sie hatten also keinen Freund, der als Makler arbeitet?
Richtig. Deshalb habe ich mir diesen Freund sozusagen selbst gebastelt – und zwar online. So ist Clark entstanden.
Was bedeutet Clark?
Mir war wichtig, dass das Portal als persönlicher Ansprechpartner wahrgenommen wird. Die meisten jungen Leute wollen den Makler zwar nicht mehr zu Hause auf der Couch treffen. Eine persönliche Beratung ist aber dennoch vielen von ihnen wichtig. Deshalb habe ich dem Portal einen echten Namen gegeben. Clark fand ich einfach passend.
Das heißt also, die Zielgruppe, für die Clark gemacht ist, sind vor allem junge Kunden?
Richtig. 75 Prozent der Clark-Kunden sind unter 35 Jahre alt. Sie werden von den bestehenden Vertriebskanälen bislang einfach nicht abgeholt. Was sie sich wünschen, kann der klassische Vertrieb nicht erfüllen.
Und was wünschen sich die Jungen?
Wir werden immer mobiler und wenn wir ein Problem haben, wollen wir auch jemanden erreichen. Rund um die Uhr, egal von wo und das möglichst einfach – online halt.
Sie hatten also die Idee und die Zielgruppe. Wie ist es weiter gegangen?
Ich bin auf Investoren-Suche gegangen. So habe ich Finleap gefunden. Als Venture-Capital-Geber hat uns das Unternehmen von Anfang an unterstützt. Nicht nur finanziell. Sondern vor allem auch durch die Infrastruktur. Wir sitzen in einem Haus für Existenzgründer. Dort gibt uns Finleap eine Bürostruktur von Kaffeemaschine bis W-Lan.
Ok. Die Infrastruktur sitzt. Aber Sie selbst haben als ehemaliger Unternehmensberater keine Maklerlizenz. Wie haben Sie dieses Problem gelöst?
Ich habe mir einen Partner gesucht. Wichtig dabei war, dass wir ähnlich ticken. Dass wir die gleiche Vision teilen. Damit meine ich die Überzeugung, das Projekt von der Kundenseite zu denken. Und da passte Mark Ortmann am besten. Er ist nicht nur seit 20 Jahren Versicherungsmakler, sondern auch Geschäftsführer des Instituts für Transparenz.
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