- Von Lorenz Klein
- 27.08.2021 um 17:16
„Das Rentensystem ist so gar nicht zu halten – das weiß jeder“. Dieser Satz fiel am Mittwochabend in einer Live-Talkshow des Boulevard-Mediums „Bild“ – und gesagt hat ihn: Der Comedian Oliver Pocher.
Im Beisein der Gäste Sophia Thomalla – den meisten bekannt für ihre Schauspielerei, wohl weniger für ihre CDU-Mitgliedschaft – sowie „Bild“-Politikchef Jan Schäfer, diskutierte Pocher unter anderem über die Rente – und bekannte, dass er laut seines aktuellen gesetzlichen Rentenbescheids im Alter nur wenig Geld aus der Rentenkasse zu erwarten hat: „Aktuell kriege ich 300 bis 400 Euro“, berichtete er freimütig – und erklärte auch, warum er wohl nur eine Mini-Rente bekommen dürfte: „Ich bin auch ehrlich gesagt niemand, der in das gesetzliche Rentensystem einzahlt“. Nur in einigen Schauspieljobs würde eine Abgabe ans Rentensystem automatisch erfolgen, so der 43-Jährige.
Abstand zwischen gesetzlicher Rente und Grundsicherung immer kleiner
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„Das gesetzliche Rentensystem muss jetzt umgebaut werden“
Schlecht gefahren scheint Pocher damit aber nicht zu sein. Wie „Focus Online“ am Donnerstag berichtete, belaufe sich das Gesamtvermögen des glühenden Hannover-96-Fans auf etwa acht Millionen Euro, „wobei er jährlich geschätzt eine Million Euro einnimmt, die er aber noch versteuern muss“, wie es heißt.
„‚Die Rente ist sicher‘ war die größte populistische Lüge, die es jemals gab“
„Bild“-Mann Claus Strunz, der die Sendung mit Nena Schink moderierte, machte seinem Ärger über die Lage der gesetzlichen Rente auf diese Weise Luft: „Das Rententhema ist das Thema, an dem das Versagen der Politik am deutlichsten wird.“ Und weiter: „‚Die Rente ist sicher‘ war die größte populistische Lüge, die es jemals gab.“
„Niemand spricht über diese Kosten“
Auch „Bild“-Politikchef Schäfer hielt es bei dem Thema kaum auf dem Stuhl: „Niemand spricht über diese Kosten“, sagte er. Es sei „allerhöchste Zeit“ für die Parteien zu sagen – vor allem den Leuten unter 50 Jahren –, „dass wir alle bis 70 mindestens arbeiten müssen, denn anders lässt sich das Rentensystem in Deutschland nicht mehr finanzieren“. Am Ende bliebe nur die Möglichkeiten, höhere Beitragssätze festzulegen oder ein niedrigeres Rentenniveau oder eben eine längere Lebensarbeitszeit, so Schäfer.
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