Jens Lison ist Chef des Cyberassekuradeurs Cogitanda © Cogitanda
  • Von Andreas Harms
  • 02.12.2024 um 14:29
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Es gibt Neuigkeiten zur Lage bei der pleitegegangenen Cogitanda. Zum einen stellt das Unternehmen klar, für welche Teile der Gruppe inzwischen Insolvenzanträge vorliegen. Zum anderen, wie es mit den Gehältern für die Beschäftigten, den Prämien und den Verträgen vorerst weitergeht.

Der insolvente Cyber-Assekuradeur Cogitanda äußert sich zur Lage. So lässt er (zusammen mit dem Insolvenzverwalter) über die PR-Agentur Schellenberg & Kirchberg PR erklären, dass nicht nur für die Cogitanda Dataprotect der Insolvenzantrag gestellt worden sei. Auch für die zur Gruppe gehörenden Cogitanda Insurance Services, Cogitanda Risk Prevention, Cogitanda Managed Services und Cogitanda Claims Services lägen inzwischen Anträge auf Insolvenz vor.

Das Amtsgericht Köln habe diesen Anträgen entsprochen, heißt es weiter. Rechtsanwalt Philip Schober von der bundesweit tätigen Sozietät Brinkmann & Partner sei zum vorläufigen Insolvenzverwalter für alle Gesellschaften bestellt. Mit an Bord seien seine Kollegen Christian Holzmann und Dominic Poster.

Die Gruppe

Und wo stehen die Anwälte zurzeit? Sie verschaffen sich einen Überblick über die wirtschaftliche Lage und loten aus, ob man sie vielleicht noch sanieren kann. Zum Beispiel, indem ein Investor einsteigt. Kleiner Trost für die insgesamt 150 Angestellten: Ihre Gehälter hat Schober über eine Insolvenzgeldvorfinanzierung zumindest bis Ende Januar 2025 gesichert. „Die Voraussetzungen sind geschaffen, dass der Betrieb fortgeführt wird“, sagt er.

Die Verträge

Die Verträge sollen weiter gültig bleiben. Auch die Dienstleistungen zu Prävention und Schadenmanagement biete Cogitanda weiter voll an, heißt es. Die wesentlichen Vertragspartner der Gruppe, insbesondere die wichtigen Risikoträger, hätten bestätigt, dass man mit dem aktuellen Vertragsbestand weiter zusammenarbeiten wolle. Neugeschäft zeichnet Cogitanda allerdings erst einmal nicht mehr.

Der gesamte Zahlungsverkehr läuft ab sofort über Treuhandkonten, sodass die Prämien der Kunden an die Risikoträger weiterfließen. Laufende und zukünftige Schäden wolle man weiter bearbeiten. Die Vertriebspartner werde man „schnellstmöglich mit weiteren detaillierten Informationen“ versorgen.

Cogitanda ist ein Assekuradeur für Cyberversicherungen und bietet darüber hinaus Dienstleistungen an, um Cyberschäden zu vermeiden und im Schadensfall zu beheben. Das Unternehmen blickt auf turbulente Monate zurück. So war vor etwa einem Jahr bekannt geworden, dass der Gründer und Chef Jörg Wälder plötzlich und unerwartet verstorben sei. Im Sommer 2024 handelte sich Cogitanda mit der Interessengemeinschaft Deutscher Versicherungsmakler (IGVM) Ärger ein, indem sie die Maklercourtage, aber auch Bedingungen, Obliegenheiten und Annahmerichtlinien verändert hatte.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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