- Von Redaktion
- 17.06.2015 um 22:08
Bewertungsreserven entstehen, wenn die Kapitalanlagen eines Versicherers am Markt gerade mehr wert sind, als der Wert, der in den Büchern steht. Der Versicherer hat zum Beispiel Anleihen für 100.000 Euro gekauft, am Markt sind sie aber aktuell 120.000 Euro wert. Macht eine Bewertungsreserve von 20.000 Euro. An dieser Reserve muss der Kunde beteiligt werden. Je nach Zeitpunkt der Auszahlung, können sich dabei für Kunden unterschiedliche Werte ergeben.
Wie aber genau gerechnet wird, wie viel ein Kunde bekommt, ist oft unklar, berichtet die ARD. Fest steht für Versicherungsrechtsexperte Hans Peter Schwintowski, Professor an der Humboldt-Universität Berlin zumindest so viel: „Ein Versicherer, der in einer Wertbestätigung Bewertungsreserven, die er zwar nicht garantiert aber doch deklariert hat, ausdrücklich bestätigt, ist daran auch gebunden. Er kann also nicht ein Jahr später sagen, diese Bewertungsreserven hätte man mit irgendetwas anderem womöglich verrechnen müssen.“ Kunden sollten von ihrem Versicherer daher Transparenz einfordern und Auszahlungssummen überprüfen, raten die ARD-Journalisten.
Dabei spielt in diese Überlegung ein weiterer Umstand hinein: Für Kunden kann es durchaus interessant sein, ihre Verträge über den Auszahlungsbeitrag weiter zu besparen. Damit warten sie auf einen günstigen Zeitpunkt, bis sie die Auszahlung von ihrer Versicherung einfordern. Sie wahren ihre Ansprüche und erhalten am Ende – im Idealfall – mehr Geld, als es zu ihrem ursprünglichen Auszahlungszeitpunkt der Fall gewesen wäre.
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