Halten auch in schwierigen Zeiten zusammen (v.l.n.r.): Thomas Heigl, Vorstandsmitglied die Bayerische, Marc-Nicolai Pfeifer, kaufmännischer Geschäftsführer TSV 1860 München, Martin Gräfer, Vorstandsmitglied die Bayerische, Herbert Schneidemann, Vorstandsvorsitzender die Bayerische. © Die Bayerische
  • Von Lorenz Klein
  • 03.04.2023 um 14:17
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Die Bayerische und der TSV 1860 München setzen ihre langjährige Partnerschaft fort. Der Hauptsponsor-Vertrag wurde bis 2027 vorzeitig verlängert, wie der Versicherer und der Traditionsverein mitteilten. Zugleich zeigt ein bemerkenswertes Interview mit Bayerische-Vorstand Martin Gräfer, dass der Einfluss des Sponsors bei den Münchner Löwen merklich gewachsen sein dürfte.

Bereits seit 2016 ist die Bayerische als Hauptsponsor beim TSV 1860 München aktiv. Nun teilten die Partner mit, dass man mindestens bis 2027 zusammen weitermachen wolle. Wenn die Saison 2026/2027 endet, würde der Versicherer also die 11 Jahre als Hauptsponsor vollmachen. Damit bleibe der charakteristische Löwenkopf der Bayerischen auch weiterhin auf dem Trikot des Münchner Traditionsvereins erhalten. Warum die ursprüngliche Vertragslaufzeit, die erst 2025 endet, vorzeitig um zwei Jahre verlängert wurde, erklärte Bayerische-Vorstand Martin Gräfer so:

Mit der Vertragsverlängerung wollen wir ein klares Zeichen setzen: Auch in herausfordernden Zeiten, wie wir sie immer wieder erleben, zählt vor allem eine beständige Partnerschaft.“

Dass eine „beständige Partnerschaft“ nicht per se harmonisch verlaufen muss, zeigt sich unterdessen in einem bemerkenswerten Interview, das Gräfer der „TZ“ gab: „Manchmal frustriert es auch, Löwen-Fan und Sponsor zu sein“, räumte der Manager freimütig ein. Die intern zerstrittenen und aktuell im Mittelfeld der dritten Liga herumdümpelten Löwen machen es dem Hauptsponsor offenbar nicht immer leicht.

„Verdammt, kann man das nicht intern klären?“

„Vor allem frustriert es, wenn es neben dem Spielfeld Irritationen gibt und man als Sponsor denkt: ,Verdammt, kann man das nicht intern klären?‘“, ärgerte sich Gräfer. Den Gesellschaftern des Vereins, die sich untereinander nicht blau – Verzeihung – nicht grün sind, empfahl Gräfer „miteinander zu reden“. Außerdem forderte er die Parteien zu „mehr Gelassenheit“ auf. „Klingt komisch, aber: Es ist nur Fußball“, so der Bayerische-Vorstand. Man sei als Sponsor auch nicht parteiisch.

Dass die Dauerkrise der Sechziger womöglich auch die Reputation der Bayerischen gefährden könnte, verneinte Gräfer. „Nein, wir fürchten uns nicht, weil wir es aktiv managen. Aber eben nicht öffentlich. Wir versuchen, auf Verantwortliche einzuwirken“, sagte er. Gleichwohl sei die Außenwirkung aber „mindestens unglücklich“, das könne niemand bestreiten. Einen Aufstieg des TSV 1860 München habe der Versicherer indes nicht eingefordert, jedenfalls nicht direkt. Man habe sich ein Konzept der Geschäftsführer zeigen lassen, „wie ein Aufstieg erreicht werden kann“. Das habe man bekommen und dann verlängert, so Gräfer.

Gräfer will nicht Präsident der Löwen werden

Abschließend erteilte Gräfer Spekulationen eine klare Absage, wonach der Manager noch mehr Verantwortung im Verein übernehmen könnte, etwa als Präsident. „So etwas finde ich völlig absurd“, er habe keine Ambitionen, betonte der Bayersiche-Vorstand. Es ehre ihn aber, „dass es Menschen gibt, die mir das zutrauen. Gleichzeitig gibt es viele bei Sechzig, die das ganz doof fänden.“

Doof beschimpfen lassen musste sich Gräfer im Zuge der Sponsoring-Verkündung sogar noch vom Investorenvertreter Anthony Power: „Jetzt haben die Idioten übernommen“, schrieb dieser laut eines Berichts der „Süddeutschen Zeitung“ (bezahlpflichtig). Der Grund: Die Farben des Fan-Schals, den Gräfer trug (siehe Foto). Das Grün-Gold repräsentiert die Farben des Stammvereins, in dem zum Beispiel auch die Tennisabteilung organisiert ist. Gräfer kommentierte Powers Schmähung laut SZ so: „Solche Interpretationen sind machmal auch Anlass für unnötige Stimmung bei 1860.“ Für den Hauptsponsor bleibt wohl noch viel zu tun.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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