Portfoliomanagerin Carolin Preuß, Hanse-Merkur-Trust: „Das ist mühsam verdientes Geld, das wir erhalten und mehren wollen.“ © Hanse-Merkur
  • Von Andreas Harms
  • 02.01.2023 um 11:21
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2022 dürfte beruflich ein gutes Jahr für Carolin Preuß gewesen sein. Die Portfoliomanagerin von Hanse-Merkur-Trust gewann den Titel „Fondsmanagerin des Jahres“ und setzte sich dabei gegen Kolleginnen von Deka und Vontobel durch. Wie kam es dazu? Wie viel Geld verwaltet sie, wie geht sie dabei vor, und welche Rolle spielt ihr Motto „Geist vor Gier“ dabei? Wir haben nachgefragt.

Pfefferminzia: Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Auszeichnung als Fondsmanagerin des Jahres. Wie sieht denn dieser Preis aus?

Carolin Preuß: Herzlichen Dank. Es ist wirklich ein toller Preis – auch optisch: rot und mit Glas gestaltet. Er hat einen Ehrenplatz bekommen und steht jetzt bei uns im großen Besprechungsraum.

Muss man sich für den Titel bewerben?

Preuß: Ja, man muss auf der Homepage der „Fondsfrauen“ nominiert werden. Bei mir war es so, dass im August ein Kollege auf mich zu kam. Er hatte von dem Preis gelesen und meinte, er werde mich nominieren. Allein darüber hatte ich mich schon riesig gefreut.

Sie arbeiten nicht bei solchen Platzhirschen wie DWS oder Deka. Fühlten Sie sich als Außenseiterin?

Preuß: Total. Denn als Hanse-Merkur-Trust gehören wir zu den eher kleineren Asset Managern. Und mit Jeanette Bruns von der Deka und Stella Ma von Vontobel Asset Management standen zwei super Fondmanagerinnen namhafter Unternehmen mit mir auf der Shortlist.

Jahrelang sah man auf Investmentkonferenzen inmitten grauer oder anthrazitfarbener Anzüge nur wenige Frauen. Hat sich das geändert?

Preuß: Nein, die Frauenquote im Fondsmanagement liegt wohl nur knapp über 10 Prozent und ist nicht gestiegen. Ich weiß aber nicht, warum das so ist. Es ist ein toller und total spannender Beruf.

„Ich hatte nie das Gefühl, dass ich es schwerer habe als andere, nur weil ich eine Frau bin“

War es denn schwierig für Sie, ihn zu ergreifen?

Preuß: So habe ich das nie empfunden. Ich habe Betriebswirtschaft im Studienbereich Investmentbanking & Capital Markets studiert und ein Praktikum im Portfoliomanagement absolviert. Und ich wusste, dass ich genau das gerne machen möchte. Direkt nach dem Studium bekam ich meinen ersten Job als Junior-Portfoliomanagerin. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich es schwerer habe als andere, nur weil ich eine Frau bin.

Für wie viel Geld sind Sie bei Hanse-Merkur-Trust verantwortlich?

Preuß: Ich manage vier Strategiefonds. Das sind Dachfonds, die unser Mutterhaus, die Hanse-Merkur in fondsgebundenen Versicherungen einsetzt und in denen knapp 200 Millionen Euro liegen. Neben dieser Aufgabe betreue ich auch Spezialfonds für Drittkunden und die Kapitalanlagen der Hanse-Merkur. Dort entwickeln wir weitere Strategien, die aber nicht zwingend in Publikumsfondsmänteln stecken.

Das sind recht ordentliche Zahlen.

Preuß: Stimmt. Aber selbst wenn es „nur“ 10 Millionen Euro wären, wäre es eine riesige Verantwortung. Es ist ja schließlich fremdes Geld beziehungsweise das Geld unserer Kunden.

Seite 2: „Wir sind lieber nicht so gierig“

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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