- Von Redaktion
- 17.04.2015 um 14:35
Eine der größten Gefahren für die Stabilität des europäischen Finanzsystems sollen die Lebensversicherer sein. Insbesondere gelte das für Gesellschaften aus Deutschland und Schweden. So warnt der Internationale Währungsfonds (IWF) laut einem Bericht der Zeitung Die Welt. Schuld an der Miesere sei die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese sorge dafür, dass die Lebensversicherer in ihrer Existenz bedroht seien, schreibt Die Welt weiter.
Der Grund: 21 Prozent aller bestehenden Lebensversicherungen sind mit einem Garantiezins von 4 Prozent abgeschlossen worden. Weitere 20 Prozent mit einem von 3,5 Prozent. Damit entfallen gute 40 Prozent des Bestandsvolumens von Lebensversicherern auf sogenannte Altverträge. Deren Erfüllung stellt die alle Versicherer vor Probleme. Ihre Gelder stecken zum größten Teil nämlich in europäischen Staatsanleihen hoher Bonität. Aus diesen ziehen die Versicherer allerdings kaum noch Erträge. So gibt es beispielsweise für zehnjährige Bundesanleihen nur noch 0,1 Prozent Zinsen.
Die Folge: Die Differenz zwischen Garantieversprechen und Erträgen wird immer größer. Laut Bericht müsse jedes zweite Versicherungsunternehmen deshalb Gelder aus anderen Bereichen abziehen. Ihr Geschäftsmodell sei so nicht mehr haltbar. Zudem sei die Ansteckungsgefahr für die Banken recht hoch, da beide Branchen eng miteinander verknüpft sind.
Was der IWF fordert
Die Staaten müssten das Problem schnellstmöglich lösen. Zum einen gelte es die Versicherungsbranche entsprechend zu regulieren. Zum anderen dürften auch Bestandskunden nicht mehr Zinsen erhalten, als er der Zinsmarkt derzeit hergebe.
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