1,4 Millionen für Heidi Klums Beine: Die Versicherung schaut auch bei Körperteilen genau hin: Wegen einer Narbe über dem Knie ist Heidi Klums linkes Bein im Schadensfall weniger wert. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 21.01.2016 um 17:53
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Ähnlich wie beim Otto-Normal-Verbraucher kann auch bei Prominenten eine plötzliche Verletzung einen hohen finanziellen Schaden verursachen oder sogar ihre Karriere gefährden. Bricht sich ein Sänger oder ein Schauspieler beispielsweise das Bein, fallen meistens sämtliche Auftritte aus – ein Desaster für das Starmanagement. Wie sich die Stars gegen solche Gefahren absichern und welche Körperteile sie dabei versichern.

Als Rolling-Stones-Gitarrist Keith Richards 2006 von einer Kokospalme vier Meter in die Tiefe stürzte, bangten nicht nur seine Fans um ihn – und um seine wertvollen Gitarrenfinger. Auch Daniel Craigs Versicherer müssen starke Nerven haben, wenn der James Bond-Darsteller sich ganz ohne Stunt-Double Verfolgungsjagden durch die Straßen Roms liefert.

Ob als Marketing-Gag (wie vermutlich beim Brusthaar von Tom Jones) oder vorausdenkende Absicherung: Ihre Körperteile sind Stars einiges Wert. Und das in vielen Fällen zu recht: J-Lo´s Po wird wahrscheinlich nicht so schnell etwas zustoßen. Wenn Taylor Swift sich aber beispielsweise während einer Bühnenshow verletzt und ihre Welt-Tournee wegen eines verstauchten Knöchels unterbrechen muss, entstehen ihren Vertragspartnern hohe Kosten. Für die amerikanische Country-Queen geht es dann um Millionen – genau genommen um 40 Millionen Dollar Versicherungswert.

Stolpert Heidi Klum auf dem Laufsteg, bedeutet das möglicherweise ihr Karriere-Aus. Dank versicherter Beine ist der Absturz aber auch für sie zu verkraften. Auf immerhin 1,4 Millionen Dollar kann das Modell im schlimmsten Fall zurückgreifen, wobei das linke Bein wegen einer Narbe über dem Knie im Versicherungswert etwas schwächelt. Und auch J-Lo´s Po ist der Schauspielerin und Sängerin einiges Wert.

Auch Promis sollten aufs Kleingedruckte achten

Dass auch Prominente wie jeder Versicherte das Kleingedruckte gründlich studieren sollten, bekam kürzlich Popstar Rihanna zu spüren. Sie brach sich den Zeh und musste all ihre Konzerte absagen, kurz nachdem sie ihre Beine für eine Million Dollar versichern ließ. Dennoch übernahm die Versicherung keinen Penny. Die Sängerin hatte übersehen, dass ihre Füße im Versicherungsschutz nicht eingeschlossen waren.

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„We insure everything“ – so das Motto von Lloyd´s of London

Es gibt nichts, was nicht versicherbar ist, solange ein Versicherer gefunden wird, der bereit ist, die Deckung zu übernehmen und eine Prämie festzusetzen. Zu diesem Schluss kommt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Die erste Adresse für die Absicherung wertvoller Körperteile von Actionhelden, Popstars und Profisportlern ist Lloyd`s of London.

Der Slogan der weltweit größten Versicherungsbörse lautet „We insure everything“ (Wir versichern alles), und das darf man wörtlich nehmen. Hier ist jeder Körperteil versicherbar – solange die Prämie stimmt. Egal ob Julia Roberts Millionen-Lächeln, J-Los Po oder David Beckhams Beine: Lloyd`s hat sich auf eigenwillige Sonderversicherungen spezialisiert – bei hohen Prämien und Leistungen, die in den seltensten Fällen fällig werden, ein gewinnbringendes Geschäft.

Gliedertaxe bemisst den Versicherungswert

Bei den Körperteilversicherungen der Stars handelt es sich zweifelsohne um Sonderversicherungen. Im Normalfall übernimmt eine Unfallversicherung die finanziellen Folgen der dauerhaften körperlichen Leistungsfähigkeit. Dabei kommt es besonders auf den Grad der Beeinträchtigung an, der zum Beispiel mit dem Verlust eines Körperteils verbunden ist.

Diesen Invaliditätsgrad und die damit verbundene Höhe der Leistungen ermittelt die hiesige Versicherungsbranche anhand einer Liste, der sogenannten Gliedertaxe. Von dieser hängt ab, wie viel Geld ein Verletzter vom Versicherer bekommt. Wie hoch die Prämien der Promis sind, berechnen Mathematiker der Versicherungsgesellschaften.

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