- Von Juliana Demski
- 08.08.2019 um 15:31
Beleidigungen kommen im Internet häufig vor – gerade unter jüngeren Menschen. Bereits jeder fünfte Bürger musste bereits Erfahrungen mit Cybermobbing machen. Unter den 18- bis 29-Jährigen ist die Zahl noch höher: Hier wurde laut einer Umfrage im Auftrag des Rechtsschutzversicherers Advocard schon jeder Dritte im Netz beschimpft. 4 Prozent der Umfrageteilnehmer geben aber auch zu, schon mindestens einmal selbst zum Täter geworden zu sein.
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Gleichzeitig wissen 53 Prozent der jungen Befragten unter 30 Jahren nicht, dass es strafbar sein kann, einen beleidigenden Kommentar auch nur mit einem „Gefällt mir“ zu versehen. 19 Prozent glauben sogar, dass sie ohne strafrechtliche Konsequenzen Hasskommentare veröffentlichen dürfen.
„Beschimpfungen im Netz scheinen inzwischen zum Alltag zu gehören“, so Peter Stahl, Vorstandssprecher bei Advocard. „Die hohe Anonymität, die räumliche Distanz und geringe Hemmschwellen tragen wohl dazu bei, dass dieser Kanal immer öfter zum Frustabbau genutzt wird und die Grenze zwischen einer kritischen Meinungsäußerung und einer tatsächlichen Beleidigung häufiger überschritten wird.“
Ähnlich ahnungslos sind die Deutschen auch beim Thema Urheberrecht:
Fast jeder zweite Deutsche weiß nicht, dass es strafbar ist, Filme und Musik oder selbst aufgenommene Videos von Konzerten ins Internet zu stellen. Besonders die jungen (18 bis 29 Jahre) und älteren (ab 60 Jahre) Internetnutzer weisen starke Wissenslücken auf. Mit jeweils rund 60 Prozent liegen sie deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Doch auch das Herunterladen von Filmen oder Musik von digitalen Tauschbörsen sorgt weiterhin für Unklarheiten – so weiß über ein Drittel der User nicht, dass dies illegal ist.
42 Prozent der Befragten haben zudem bereits beobachtet, wie ein Nutzer unerlaubt Inhalte oder Bilder eines anderen im Internet veröffentlicht hat. Gut jeder Vierte ist bereits selbst davon betroffen gewesen. Auch hier ist vor allem die junge Altersgruppe betroffen. Von jedem Fünften im Alter von 18 bis 29 Jahren wurden bereits Bilder oder andere Inhalte ohne deren Zustimmung ins Netz gestellt.
„Dabei kann jeder, dessen Persönlichkeitsrechte im Internet verletzt werden, rechtliche Schritte einleiten. Und Nutzer, die bedenkenlos mit den Persönlichkeits- und Urheberrechten Dritter umgehen, sollten sich über die möglichen rechtlichen Folgen im Klaren sein“, erklärt Anja-Mareen Decker, Juristin bei Advocard.
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