- Von Sabine Groth
- 24.05.2024 um 13:24
Der vom Ifo-Institut ermittelte Geschäftsklima-Index für den Versicherungssektor setzt seine Erholung fort und stieg im ersten Quartal 2024 von 6,4 auf 15,7 Punkte. „Er liegt damit erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie Ende 2019 wieder über dem langfristigen Mittelwert von 12,5 Punkten“, sagte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Schon im vergangenen Jahr hatte sich das Branchen-Klima verbessert.
Für den Ifo Konjunkturtest Versicherungswirtschaft ermittelt das Ifo Institut für Wirtschaftsforschung München im Auftrag des GDV jedes Quartal die Geschäftslage, die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate und das daraus resultierende Geschäftsklima für die Gesamtbranche sowie für die Sparten Leben, Private Kranken und Schaden/Unfall.
Versicherer versuchen sich in Optimismus für 2024
Versicherer schauen optimistisch auf künftige Ertragslage
Stimmung in der Versicherungsbranche verbessert sich
Das jüngste Plus beim Geschäftsklima ist vor allem einer deutlich besseren Beurteilung der aktuellen Situation zu verdanken. Der entsprechende Teilindex stieg aus dem Minusbereich auf 6 Punkte, liegt aber noch unter dem langfristigen Durchschnitt von 12 Punkten. Optimistischer sehen die befragten Unternehmen die künftige Geschäftsentwicklung, der Teilindex stieg auf 26 Punkte. (langfristiges Mittel: 13,3 Punkte).
Mehr Spielraum für Altersvorsorge durch steigende Löhne
Einen großen Sprung nach oben machte im ersten Quartal – wie auch schon im vierten Quartal 2023 – die Sparte Leben. Der Teilindex zur Geschäftslage kletterte um 21,1 auf 8,3 Punkte und zog damit den Geschäftsklima-Index für die Sparte mit nach oben auf 17,6 Punkte. Ein Grund dafür könnte nach Ansicht von Asmussen die sinkende Inflation sein – und die damit steigenden Reallöhne: „Höhere Einkommen geben den Menschen mehr Spielraum für ihre private Altersvorsorge.“ Mit dem Zinsanstieg würden zugleich klassische Lebensversicherungen attraktiver, fondsgebundene Policen profitierten ihrerseits vom weiter positiven Börsenumfeld, so der GDV-Hauptgeschäftsführer.
Für die Sparte Schaden- und Unfallversicherung stieg der Geschäftsklima-Index nur leicht um 2,2 auf 10,1 Punkte (langfristiges Mittel: 9,4 Punkte). Auffällig ist die starke Diskrepanz zwischen der negativen Lagebeurteilung (minus 14,7 Punkte) und den optimistischen Geschäftserwartungen (38,2 Punkte). „Die aktuelle Lage wird besonders von der Situation in der KFZ-Sparte beeinflusst, die mit Kostensteigerungen und im Durchschnitt mit Verlusten zu kämpfen hat“, sagt Asmussen. Der demgegenüber positive Ausblick könnte darauf hindeuten, dass die Unternehmen mit steigenden Beitragseinnahmen rechnen.
In der Privaten Krankenversicherung zeigt sich ein gegenteiliges Bild. Die Beurteilung der Geschäftslage hat sich nochmals klar verbessert und liegt mit 35,8 Punkten deutlich über den Geschäftserwartungen (minus 2,2 Punkte).
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