Stephan Busch (links) und Tim Schreitmüller (rechts) von CoachMeNetto interviewen Menschen aus der Branche zum Thema Unternehmertun. Dieses Mal: Adrian Schmidt. © CoachMeNetto/privat
  • Von Redaktion
  • 19.06.2024 um 13:18
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„Mit Vision – Auf dem Weg zum Unternehmer“ ist eine neue Interviewreihe, die Stephan Busch und Tim Schreitmüller von CoachMeNetto exklusiv mit Pfefferminzia teilen. Hier enthüllen Pioniere der Branche aus erster Hand die Höhen und Tiefen des Unternehmertums. Der Gast heute: Finanzberater Adrian Schmidt.

Was geht dir durch den Kopf, wenn du an Versicherungen denkst?

Adrian Schmidt: Tatsächlich ist das Thema Versicherungen bei mir ähnlich negativ behaftet wie für viele andere Menschen auch. Ich denke sofort an Verkauf, Informationsflut, Verunsicherung. Um dafür zu sorgen, dass die junge Generation mit einem positiveren Bild von Versicherungen und Versicherungsmaklern aufwächst, haben wir Käpsele gegründet.

Wann hast du zuletzt etwas zum ersten Mal gemacht?

Schmidt: Was mir direkt in den Sinn kommt, ist das Bungee-Jumping im Kanal vom Korinth. Kurz war ich bereit, damit zu leben, falls das Seil nicht straff gespannt gewesen wäre. Doch das war es zum Glück – und somit wurde der Sprung ein geniales Erlebnis.

Wofür bist du besonders dankbar?

Schmidt: Dafür, dass meine Co-Geschäftsführer und Mitarbeiter im Laufe der Jahre zu meinen besten Freunden geworden sind. Ich bin wirklich sehr dankbar für die Menschen, mit denen ich gemeinsam arbeiten darf. Sie fordern mich immer wieder heraus und fangen mich auf, wenn mal etwas nicht so gut läuft.

Butter bei die Fische: Was ist der Auftrag der Finanzdienstleistungsbranche gegenüber der Gesellschaft?

Schmidt: Unsere Verantwortung liegt darin, das Thema Finanzen endlich wieder angenehm und spannend zu machen. Zumindest für die, die das auch möchten. Bei allen anderen geht es einfach darum, so gut wie möglich unter die Arme zu greifen, abzunehmen und zu unterstützen. Wer sich nicht mit Finanzen und Versicherungen beschäftigen möchte, sollte das auch nicht müssen, sondern sich blind auf seinen Berater verlassen können.

Der Selbstständige hat eine Struktur, die nur für ihn funktioniert

Warum bist du Unternehmer geworden?

Schmidt: Mir blieb nichts anderes übrig: Ich bin absolut ungeeignet, als Angestellter zu arbeiten. Dafür habe ich einen zu großen Dickkopf, zu viele eigene Ideen und Vorstellungen und zu wenig Lust, mir etwas vorschreiben zu lassen und mich an Regeln zu halten.

Kennst du dein konkretes „Warum“?

Schmidt: Am stärksten motiviert mich der Bereich Marketing. Ich merke, dass meine Leidenschaft darin liegt, das Thema Finanzen polarisierender, unterhaltsamer und anders zu vermitteln als bisher – ohne dabei den fachlichen Aspekt aus den Augen zu verlieren.

Was machst du anders als die meisten? Womit hebst du dich von deinen Mitbewerberen spürbar ab?

Schmidt: Gerade auf Linkedin hebt sich unser Marketing deutlich vom typischen Versicherungsmakler ab: Wir sind einfach deutlich polarisierender. Wir haben klare Themen, die wir bespielen und sprechen eine sehr zahlen- und investmentaffine, digitale Zielgruppe an. Dieser Ansatz zieht sich durch die gesamte Beratung.

Unternehmer versus Selbstständiger: Worin besteht deiner Meinung nach der Unterschied?

Schmidt: Der Unternehmer baut Strukturen, in denen auch andere klarkommen und Arbeit übernehmen können. Der Selbstständige hat eine Struktur, die nur er versteht oder nur für ihn funktioniert.

Welche Bücher, Blogs, Podcasts oder andere Ressourcen empfiehlst du anderen Unternehmern?

Schmidt: Den OMR-Podcast – eine ganz klare Empfehlung. Für mich ist es super spannend, die Ansätze der größten deutschen Unternehmer auf unser Unternehmen zu übertragen.

Bei vielen Risiken lasse ich es einfach darauf ankommen

Welche strategischen Fehlentscheidungen hast du getroffen?

Schmidt: Oft habe ich zu schnell zu viel Geld in verrückte Ideen oder neue Websites, Coachings und Co. investiert. Heute würde ich mir eher vorher überlegen, was ich eigentlich will, also in welche Richtung ich gehen möchte und was es als nächsten Schritt braucht. Ich tendiere dazu, einfach darauf loszustürmen, und oft fehlt mir der konkrete Schritt-für-Schritt-Plan.

Was war dein größter Fehler im verganenen Jahr?

Schmidt: Keinen klaren Plan für das Onboarding und die Stellenbeschreibung für die Mitarbeiter zu haben. Ich hatte nur den Gedanken „Wir brauchen jetzt Mitarbeiter“ und habe es – wie bei vielen Dingen – einfach mal ausprobiert. Das ist unfair gegenüber den Mitarbeitern, wenn sie in eine chaotische Umgebung kommen oder ich nach ein paar Monaten merke, dass ihr Anforderungsprofil oder ihre Aufgaben nicht optimal passen. 

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