Stephan Busch (links) und Tim Schreitmüller (rechts) von CoachMeNetto interviewen Menschen aus der Branche zum Thema Unternehmertum. Dieses Mal: Versicherungsmakler Hendrik Hamel. © CoachMeNetto/privat
  • Von Redaktion
  • 04.10.2024 um 15:13
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„Mit Vision – Auf dem Weg zum Unternehmer“ ist eine Interviewreihe, die Stephan Busch und Tim Schreitmüller von CoachMeNetto exklusiv mit Pfefferminzia teilen. Hier enthüllen Pioniere der Branche aus erster Hand die Höhen und Tiefen des Unternehmertums. Der Gast heute: Hendrik Hamel. Er ist selbstständiger Versicherungsmakler und konzentriert sich auf die Beratung von Lehramtsstudenten, Referendaren und Lehrern.

Was siehst du als größte Herausforderung in deinem (Makler-)Unternehmen?

Hamel: Es gibt zu viel Papierkram. Was ein Kunde heute alles unterschreiben muss, ist aus meiner Sicht unverhältnismäßig. Das liegt natürlich teilweise auch an den rechtlichen Rahmenbedingungen. Aber wenn ich sehe, dass man bei Online-Brokern mit einem Klick ein Depot eröffnen oder einen Fonds kaufen oder verkaufen kann, ist es aus meiner Sicht zu viel, was wir Vermittler hier dokumentieren müssen.

Die Herausforderung sehe ich auch darin, dass die Kunden möglicherweise irgendwann keinen Mehrwert mehr darin sehen, sich stundenlang beraten zu lassen und seitenweise Verträge zu unterschreiben, wenn sie das auch in zwei Minuten online machen können.

Wir sollten uns als Vermittler viel mehr zusammentun

Wenn du dir den Vermittlermarkt anschaust: Was sollten Vermittler verändern, um in Zukunft bestehen zu können?

Hamel: Wir sollten uns als Vermittler viel mehr zusammentun und uns austauschen, statt übereinander zu lästern oder in Social Media übereinander herzuziehen. Wir sitzen schließlich alle im selben Boot. Die Herausforderungen an die Branche werden immer größer und gemeinsam lässt sich vieles davon besser bewältigen. Hilfe oder Tipps von Kollegen anzunehmen, die schon da sind, wo man selbst gerne hin möchte, ist keine Schwäche und spart den ein oder anderen Umweg.

Kann künstliche Intelligenz, KI, die Beratung in naher Zukunft übernehmen?

Hamel: Eine Beratung wird eine KI nicht übernehmen können, denn in einer Beratung ist das Zwischenmenschliche sehr wichtig und das kann eine KI nicht bieten. Allerdings gehe ich davon aus, dass KI auf administrativer Ebene für uns Makler und Vermittler immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Ich setze heute schon in einigen Bereichen KI ein, weil es den Alltag um einiges einfacher macht und Zeit spart.

Du bist Versicherungsmakler und bekommst 50.000 Euro zur Verfügung gestellt. In welche Bereiche würdest du dieses Geld investieren und wie würdest du es verteilen?

Hamel: Ich würde es folgendermaßen investieren:

  • SEO-Optimierung
  • Facebook-Ads
  • Betriebswirtschaftliches Know-how ausbauen
  • Standards und Prozesse intern professionalisieren
  • Vertriebscoaching
  • Erarbeiten der eigenen Vision und Mission
  • Digitale Tools

In welchen sozialen Netzwerken bist du unterwegs, in welchen davon bist du sichtbar?

Hamel: Ich bin eigentlich in allen sozialen Netzwerken unterwegs. Hauptsächlich nutze ich jedoch Instagram für mein organisches Marketing und generell Meta für Performance Marketing.

Wer sich nicht spezialisiert, kann keine tiefgehende Beratung zu Spezialthemen leisten

Welchen Nutzen siehst du in der Fokussierung auf spezifische Zielgruppen?

Hamel: Wer sich nicht spezialisiert, kann meiner Meinung nach keine tiefgehende Beratung zu Spezialthemen leisten. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich zum Beispiel Ärzte oder Expats nicht beraten könnte. Ich weiß nicht, was ihnen wichtig ist und welche Lösungen versicherungsseitig die besten sind. Es gibt aber spezialisierte Berater wie Sebastian Böckmann für Ärzte oder Felix Kugelmann für Expats, die das wissen.

Der Vorteil der Fokussierung auf eine Zielgruppe ist, dass man den Kunden durch seine Erfahrung mit dieser Gruppe einen hohen Nutzen bieten kann. Ich weiß genau, in welcher Phase des Lebens bei ihnen welcher Handlungsbedarf besteht. So kann ich die Kunden im Vorfeld schon auf diese Veränderungen vorbereiten. Nebenbei macht das auch das Arbeiten einfacher, da man sich nicht regelmäßig in fremde Themen einlesen muss.

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