Stephan Busch (links) und Tim Schreitmüller (rechts) von CoachMeNetto interviewen Menschen aus der Branche zum Thema Unternehmertum. Dieses Mal: Patrick Hamacher. © CoachMeNetto/privat
  • Von Redaktion
  • 09.04.2025 um 10:51
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„Mit Vision – Auf dem Weg zum Unternehmer“ ist eine Interviewreihe, die Stephan Busch und Tim Schreitmüller von CoachMeNetto exklusiv mit Pfefferminzia teilen. Der Gast heute: Patrick Hamacher, der „Versicherungsmakler mit Cap“.

Was geht dir durch den Kopf, wenn du an Versicherungen denkst?

Patrick Hamacher: Wenn ich an Versicherungen denke, dann sehe ich nicht nur Verträge, Zahlen und Klauseln – für mich geht es um Menschen, ihre Geschichten und ihre Absicherung. Es geht darum, dass jemand, der hart für seine Zukunft arbeitet, nicht durch eine unvorhergesehene Situation plötzlich vor dem Nichts steht.

Besonders bei der Absicherung der Arbeitskraft, meinem Spezialgebiet, erlebe ich immer wieder, wie existenziell dieses Thema ist. Eine Krankheit oder ein Unfall kann alles verändern – und genau dann zeigt sich, wie wertvoll eine gute Absicherung ist. Leider beschäftigen sich viele erst mit dem Thema, wenn es fast zu spät ist.

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Was machst du anders als die meisten? Womit hebst du dich von deinen Mitbewerbern spürbar ab?

Hamacher: Ich würde gar nicht behaupten, dass ich den einen USP habe, der mich von allen anderen abhebt. Vielmehr ist es die Kombination aus verschiedenen Faktoren, die meine Art zu arbeiten prägt. Zum einen bin ich nicht nur Versicherungsmakler, sondern auch jemand, der sich intensiv mit Digitalisierung, Automatisierung und neuen Technologien beschäftigt. Ich liebe es, intelligente Lösungen zu finden und so mehr Zeit für das Wesentliche zu schaffen: den persönlichen Austausch mit meinen Kundinnen und Kunden. Gleichzeitig sehe ich meinen Job nicht als reinen Vertrieb. Ich will niemandem einfach nur eine Versicherung verkaufen, sondern dafür sorgen, dass meine Kunden wirklich verstehen, was sie brauchen – und was nicht.

Welchen Tipp würdest du jungen Vermittlern geben, die kurz vor der Gründung des eigenen Makler-Unternehmens steht?

Hamacher: Mein wichtigster Tipp: Fokussiere dich von Anfang an auf klare Abläufe, ein starkes Netzwerk und eine klare Positionierung – und verliere dich nicht im Klein-Klein. Gerade zu Beginn ist die Versuchung groß, alles selbst machen zu wollen – von der Beratung über die Technik bis hin zum Marketing. Aber das kostet unglaublich viel Zeit und hält dich von dem ab, was wirklich zählt: gute Beratung und der Aufbau deines Kundenstamms. Investiere lieber früh in digitale Lösungen, die dir administrative Aufgaben abnehmen. Eine gut strukturierte Arbeitsweise von Anfang an erspart dir später viel Stress. Außerdem: Suche dir ein starkes Netzwerk! Niemand kann alles wissen, und es ist völlig in Ordnung, sich Hilfe zu holen.

>> Zum Interview in voller Länge geht es hier

Inwiefern würdest du dir mehr Austausch innerhalb der Branche wünschen? Was braucht es dafür?

Hamacher: Ich würde mir definitiv mehr echten Austausch innerhalb der Branche wünschen – und zwar nicht nur auf Events oder in geschlossenen Netzwerken, sondern offen, praxisnah und ohne Scheuklappen. Die Versicherungs- und Finanzbranche steht vor großen Herausforderungen: Digitalisierung, sich wandelnde Kundenbedürfnisse, Regulierungen und nicht zuletzt ein Imageproblem. Das können wir nicht allein lösen – dafür brauchen wir den offenen Dialog und eine Kultur, in der Wissen nicht als Wettbewerbsvorteil gehortet, sondern als gemeinsamer Fortschritt verstanden wird.

Kann künstliche Intelligenz (KI) die Beratung in naher Zukunft übernehmen?

Hamacher: KI kann in der Beratung eine große Rolle spielen – aber sie wird den Menschen in naher Zukunft nicht vollständig ersetzen. Vielmehr sehe ich KI als ein mächtiges Werkzeug, das uns unterstützt, Abläufe optimiert und Routine-Aufgaben übernimmt, damit wir uns auf das konzentrieren können, was wirklich zählt: den persönlichen Austausch mit unseren Kundinnen und Kunden.

Schon heute gibt es KI-gestützte Tools, die Vertragsanalysen durchführen, Bedarfsanalysen erleichtern und Angebote schneller und präziser erstellen. Das ist ein riesiger Fortschritt, weil es Fehler reduziert und Zeit spart. Ich selbst nutze KI täglich, um meine Arbeit effizienter zu gestalten – sei es für Recherche, Prozessautomatisierung oder Kommunikation.

Aber: Beratung zur Versicherungsvermittlung ist mehr als nur Datenanalyse und Produktvorschläge. Es geht um Emotionen, um persönliche Geschichten und oft auch um komplexe Lebenssituationen, die keine KI der Welt in eine einfache Formel pressen kann. Deshalb bin ich überzeugt: KI wird die Beratung nicht ersetzen, sondern sie auf ein neues Level heben. Finanzberater, die sich mit KI auseinandersetzen und sie klug integrieren, werden in Zukunft einen klaren Vorteil haben. Aber die menschliche Komponente – das Zuhören, das Verstehen und das Eingehen auf individuelle Bedürfnisse – bleibt unersetzlich. Zumindest noch für eine ganze Weile.

Über den Interviewpartner

Patrick Hamacher verbindet seit 20 Jahren moderne Technologien mit tiefgehendem Fachwissen und setzte neue Maßstäbe in der Online-Beratung. Als Teil von BSC | Die Finanzberater arbeitet er eng mit Experten aus den Bereichen Investieren, Finanzieren, Versichern und Vorsorgen zusammen. Seit 2022 ist er zudem Geschäftsführer „Neue Medien“ der Biomex Biometrie-Expertenservice GmbH, einer der führenden Instanzen für digitale Marktunterstützung.

Über die Autoren

Tim Schreitmüller ist digitaler Stratege mit Versicherungs-Know-how von der LV 1871. Stephan Busch ist Versicherungsmakler und Inhaber von Progress Finanzplaner. Tim und Stephan sind die Köpfe von CoachMeNetto.

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