- Von Redaktion
- 26.11.2024 um 13:16
Wofür bist du besonders dankbar?
Nico Locker: Für meine Frau und meine beiden Söhne. Seit sie in mein Leben getreten sind, macht das Leben doppelt Spaß und dreimal mehr Sinn.
Butter bei die Fische: Was ist der Auftrag der Finanzdienstleistungsbranche gegenüber der Gesellschaft? Wo liegt eigentlich unsere Verantwortung?
Locker: Versicherer übernehmen Risiken und leisten Vorsorge für nahezu jeden privaten Haushalt und jedes Unternehmen. Damit sind Finanzdienstleister ein Garant für Wohlstand und entlasten die staatlichen Sicherungssysteme. Was würde passieren, wenn es zum Beispiel keine Privathaftpflichtversicherung gäbe? Wir würden mit einer großen Unsicherheit leben und der Staat müsste häufiger eingreifen. Einen weiteren Auftrag sehe ich darin, das Risikobewusstsein zu stärken, vor bestehenden Gefahren wirksam zu schützen und auch als Partner und Berater Verantwortung zu übernehmen.
Was ist dein Auftrag gegenüber der Gesellschaft?
Locker: Wie gerade beschrieben sehe ich die große Bedeutung unserer Branche. Daraus ergibt sich für mich persönlich der Auftrag, zum einen das Image der Versicherungsbranche positiv zu belegen und zum anderen den Nachwuchs zu unterstützen. Das mache ich zum Beispiel sehr gern als Jury-Mitglied und Mentor für den Jungmakler-Award oder auch den OMGV-Award. Auch bei Baloise arbeiten wir stetig daran, ein verlässlicher Partner für junge Menschen zu sein.
„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“
„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“
„Der menschliche Kontakt schafft Vertrauen“
Welchen Tipp würdest du einem jungen Vermittler oder einer jungen Vermittlerin geben, der oder die kurz vor der Gründung des eigenen Makler-Unternehmens steht?
Locker: Sie sollten mit einer ehrlichen Selbstreflexion über ihre eigene Stärken und Schwächen beginnen – und es kann hilfreich sein, dieses Selbstbild im eigenen Kreis hinterfragen zu lassen. Vielleicht lassen sich blinde Flecken finden, die wertvolle Erkenntnisse bringen. Daraus lässt sich dann die passende Unternehmensstrategie ableiten (Werte, Zielgruppen), aber auch die fehlenden Fertigkeiten/Interessen, welche über Kooperationen kompensiert werden könnten. Wenn möglich, sollten sich junge Vermittler einen Mentor suchen, die bereits erfolgreich die Gründungsphase überstanden hat. Hier bietet es sich an, jemanden zu wählen, der gleich als Kooperationspartner dienen könnte.
Welche Bücher, Blogs, Podcasts oder andere Ressourcen empfiehlst du anderen Unternehmern?
Locker: Die Innovations- und Produktzyklen werden immer kürzer, daher sollte jeder schauen, regelmäßig ein Branchen-Update zu bekommen. Dabei bieten sich Plattformen wie LinkedIn, oder Messen, Newsletter und natürlich auch Branchen-Informationsdienste wie zum Beispiel von Pfefferminzia mit all ihren Kanälen an. Des Weiteren darf die Persönlichkeitsentwicklung nicht fehlen – regelmäßig ein gutes Buch über Zeitmanagement oder (bei Bedarf) Führung ist ein Muss.
Die Kanalvielfalt sehe ich übrigens als gutes Mittel, um die Zeit für Weiterbildung effektiv zu nutzen: Zum Beispiel kann man bei der Anreise zu einer Messe mal das ein oder andere Hörbuch hören, auf der Messe nicht nur Brötchen essen, sondern vorher konkret festgelegte Informationsziele verfolgen und wer Social Media liebt, sollte dem richtigen Profil folgen, da lässt sich viel dazulernen.
Was macht für dich ein gutes Geschäftsmodell aus?
Locker: Einen klaren Plan verfolgen, mit einem Zeithorizont von mehr als einem Jahr. Eine Fokussierung auf den eigenen Plan – das bedeutet, auch nein sagen zu können. Geduld und Glaube an die eigenen Stärken. Passende Kooperationspartner und das Wissen, wann der Zeitpunkt ist, sich Unterstützung zu holen.
Wir müssen effizienter in den Vertriebsprozessen werden
Welcher Trend wirkt sich als Nächstes auf die Branche aus?
Locker: Wir sind mittendrin: die Nutzung von KI.
Kann KI die Beratung in naher Zukunft übernehmen?
Locker: Ja! Und das ist extrem gut und wichtig für Versicherungsvermittler. Warum? Wir werden in unserer Branche mehr Geschäft mit weniger Kolleginnen und Kollegen machen müssen bzw. können. Das bedeutet, wir müssen effizienter in den Vertriebsprozessen werden. Endkunden für Versicherungsthemen zu sensibilisieren und dann der KI die richtigen Fragen zu stellen, werden neben dem Beziehungsaufbau die Kernaufgaben von Vermittlern werden. Aber die Berater müssen dank KI nicht mehr alle Produktdetails kennen. In der Zukunft sehe ich immer drei Beteiligte in einem Kundentermin: den Endkunden, die beratende KI und die Vermittler, der die richtigen Fragen stellt und moderiert.
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