- Von Redaktion
- 13.08.2024 um 17:02
Wie bist du in die Branche gekommen?
Bastian Bäuml: Nach dem Abi und Zivi wollte ich etwas mit Menschen und mit Finanzen machen und wahrscheinlich hat mich mit 18 Jahren auch das feine ab und zu Anzug tragen irgendwie gereizt. Es gab gutes Ausbildungsgeld und 30 Tage Urlaub, also los! Nach der erfolgreichen Ausbildung kam die Ernüchterung, sowohl in finanzieller als auch in moralischer Hinsicht. Für Mindestlohn Versicherungen verkaufen, die die Vertriebsleitung gerade vermarkten möchte? Nein, danke! Meine Superkraft war und ist, komplizierte Dinge verständlich zu erklären, und wo kann man das noch gut? In der Schule. So kam ich zum Lehramtsstudium und als Nebenjob habe ich weiterhin als Makler gearbeitet. Im Laufe der Zeit habe ich festgestellt, dass es mir viel mehr Freude macht, meinen Kunden etwas über ihre Versicherungen und Finanzen zu erklären, anstatt der 7b etwas über das Atommodell oder den Hüftaufzug zu erzählen. Und so habe ich zwar mein Studium noch abgeschlossen, bin dann aber in den Hauptberuf Versicherungsmakler gegangen.
„Wir müssen in unserer Branche noch mehr auf Kommunikation achten“
„Ein guter Vermittler ist nicht zwingend ein guter Unternehmer“
Warum gehst du arbeiten?
Bäuml: Mein Lieblingsmoment bei der Arbeit ist, wenn Kunden sagen: Ich hab’s endlich verstanden. Ich bin fest davon überzeugt, dass Versicherungen nicht kompliziert sind, wenn sie denn richtig und einfach erklärt werden. Darin sehe ich auch meine Verantwortung. Ich habe Lehramt studiert, und auch wenn ich heute nicht mehr vor der Tafel stehe, bin ich immer noch Lehrer und bringe Menschen leicht verständliches Wissen über Versicherungen und Finanzen bei.
Was fasziniert dich an der Versicherungsbranche?
Bäuml: Unsere Branche ist unglaublich abwechslungsreich und wir haben die Chance, gleichzeitig Geldverbesserer, Risikodämpfer, Übersetzer, Seelsorger, Life-Coach, Krankenpfleger, Unternehmensberater, Familienplaner, Gesundheitsvermittler und Haushaltsoptimierer zu sein. Mich fasziniert vor allem auch an unserer Branche, dass ich permanent lernen darf. Als ich 8 war, haben meine Eltern ihren ersten Computer gekauft, den du vor dem Frühstück einschalten musstest, damit du ihn nach dem Frühstück nutzen kannst, weil er so lange hochfahren musste. Eines meiner Hobbys war es, mich stundenlang durch Wikipedia zu klicken und mir die verschiedensten Seiten durchzulesen. Es gibt auf der Startseite die Funktion „Zufälliger Artikel“ – die hat mein Kindheits-Ich echt geliebt! Und was Wikipedia für mein Kindheits-Ich war, ist der Job als Versicherungsmakler für mein heutiges Ich: Ich kann jeden Tag Neues lernen.
Wann hast du zuletzt etwas zum ersten Mal gemacht?
Bäuml: Ich habe Anfang des Jahres in Teneriffa das erste Mal eine Makler-Workation geplant und geleitet.
Für was bist du besonders dankbar?
Bäuml: Im privaten für meinen gesunden Körper und meinen klaren Geist, für meine Familie und all die wunderbaren Menschen in meinem Leben. Im beruflichen für die Freiheit, die unser Job im Jahr 2024 bietet, von „all over the world“ arbeiten zu können – und natürlich auch im beruflichen Kontext für die Menschen, die ich in den letzten 13 Jahren kennenlernen und begleiten durfte.
Was ist Geld für dich?
Bäuml: Geld ist Freiheit. Es sorgt dafür, dass ich in meinen Entscheidungen weniger limitiert bin. Es schenkt aber auch „Sorgen-Freiheit“ und gleichzeitig ist es leider Realität, dass für viele Menschen Geldsorgen tagtäglich sind. Kaum vorzustellen, welchen seelischen Schaden das weltweit bei Milliarden von Menschen anrichtet.
Was bringst du deinen Kindern im Umgang mit Geld bei?
Bäuml: Immer gut auf sein Geld aufzupassen. Es zu schätzen, als wäre es ein guter Freund.
Mutwillige Falschberatungen sollten durch harte Sanktionen effektiv verhindert werden
Welche unabdingbaren Skills vermisst du bei vielen Vermittlern?
Bäuml: Die Fähigkeit, über den Tellerrand zu schauen und Fakten oder Meinungen zu akzeptieren, die gegensätzlich zu der eigenen Lebenswelt sind.
Welche Bücher, Blogs oder Podcasts empfiehlst du anderen Unternehmern?
Bäuml: „Selbstbetrachtungen“ von Marc Aurel, „Die 7 Wege zur Effektivität“ von Steven Covey, „Wie man Freunde gewinnt“ von Dale Carnegie sowie die Bücher von Hartmut Walz und Gerd Kommer. Websites anderer Kollegen wie Finanzberatung Bierl, Dr. Schlemann, Progress Finanzberater empfehle ich auch immer gerne!
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