Stephan Busch (links) und Tim Schreitmüller (rechts) von CoachMeNetto interviewen Menschen aus der Branche zum Thema Unternehmertun. Dieses Mal: „Lehrerprofi“ Bastian Bäuml. © CoachMeNetto/privat
  • Von Redaktion
  • 13.08.2024 um 17:02
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„Mit Vision – Auf dem Weg zum Unternehmer“ ist eine Interviewreihe, die Stephan Busch und Tim Schreitmüller von CoachMeNetto exklusiv mit Pfefferminzia teilen. Hier enthüllen Pioniere der Branche aus erster Hand die Höhen und Tiefen des Unternehmertums. Der Gast heute: „Lehrerprofi“ Bastian Bäuml.

Mal provokant gefragt: Nutzt diese Personengruppe mit geringem Einkommen aktuell überhaupt das Angebot der klassischen Vermittler? Wie hoch ist der Anteil dieser Personengruppen im Bestand der Versicherungsmakler?

Bäuml: Mal provokant geantwortet: Wenn wir der Studienlage folgen, dass ein hoher Bildungsgrad zu hohem Einkommen führt und daraus schließen, dass geringes Einkommen mit einem geringen Bildungsgrad gleichzusetzen ist, dann sind Menschen mit geringem Einkommen auch finanziell weniger gebildet und weniger interessiert. Oder salopp gesagt: Dem Geringverdienenden ist es egal, ob seine Altersvorsorge, die er – Achtung Klischee – beim Kumpel aus dem Fußballverein abgeschlossen hat, 3 Prozent Effektivkosten hat.

Inwiefern könnte die unternehmerische Freiheit und Verantwortung jedes einzelnen Vermittlers auch dazu führen, dass es Beratungskonzepte gegen Honorar für Personengruppen mit geringem Einkommen gibt? Würde eine Spezialisierung von Vermittlern auf die Belange von Personengruppen mit geringem Einkommen Sinn ergeben?

Bäuml: Betriebswirtschaftlich macht es natürlich mehr Spaß, ein Paar mit 200.000 Euro Haushaltseinkommen zu beraten als eine Familie mit 50.000 Euro. Beide brauchen aber eine gute Beratung und faire Produkte, die Familie noch mehr als das Paar aus dem Beispiel. Unsere Verantwortung als Branche liegt darin, dass wir eben auch Menschen mit geringerem Einkommen ordentlich beraten und ja, dann verdienen wir dort eben etwas weniger. Das ist vielleicht so etwas wie ein sozialer Ausgleich. Ich bin der Meinung, dass wir als Menschen erfolgreich sind, wenn wir uns nicht nur die Rosinen rauspicken, sondern auch mal etwas leisten, ohne gleich dafür bezahlt zu werden oder immer als erstes nur auf unseren Verdienst zu schauen.

Entweder ich bin bereit, den Preis zu zahlen oder eben nicht

Mal ehrlich: Kommt es, wenn es um die Zufriedenheit von Verbrauchern geht, wirklich auf die Vergütung an? Worauf achtest du als Kunde von Dienstleistungen?

Bäuml: Nein, es kommt nicht auf die Vergütung an. Wenn ich ein Brot kaufe, dann weiß ich, dass der Bäcker eine Marge hat. Ich habe hier in Leipzig eine Lieblingsbäckerei, die ist am anderen Ende der Stadt. Ich fahre also freiwillig 30 Minuten, um 3 Euro mehr für mein Brot zu zahlen als wenn ich einfach nebenan zum Discounter gehen würde – weil ich auf die Qualität unglaublich viel Wert lege. Mich würde es schon interessieren, wie viel ein Bäcker, ein Autohersteller oder ein Restaurant mit ihren Angeboten verdienen. Aber schlussendlich gibt es einen Preis und entweder ich bin bereit, ihn zu zahlen oder eben nicht.

Über den Interviewpartner

Bastian Bäuml hat früher Kindern in der Schule das Atommodell gezeigt, heute bringt er seinen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen bei, gute Entscheidungen bei ihren Versicherungen und Finanzen zu treffen. Nach seiner Ausbildung zum Versicherungskaufmann in einem internationalen Versicherungsunternehmen spezialisierte er sich seit 2014 auf die finanziellen Bedürfnisse junger Lehrerinnen und Lehrer.

Über die Autoren

Tim Schreitmüller ist digitaler Stratege mit Versicherungs-Know-how von der LV 1871. Stephan Busch ist Versicherungsmakler und Inhaber von Progress Finanzplaner.  Tim und Stephan sind die Köpfe von CoachMeNetto.

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