- Von Andreas Harms
- 10.04.2025 um 16:38
Das Vorstandsmitglied Jürgen Voß (55) verlässt zum Jahresende die Nürnberger Versicherung. Das meldet das Unternehmen im Rahmen seiner Geschäftszahlen für 2024. Demnach legt Voß „im besten gegenseitigen Einvernehmen“ seine Vorstandsmandate nieder.
Wer ihm nachfolgt, ist noch nicht geklärt. Allerdings werde Voß auch über 2025 hinaus den Versicherer noch weiter beraten und den Aufsichtsratsvorsitz bei der Fürst Fugger Privatbank fortführen. Die Bank gehört seit 1999 zur Nürnberger Versicherungsgruppe.
Der studierte Mathematiker und Aktuar (DAV) Voß ist seit 2006 bei der Nürnberger und übte seitdem strategische und leitende Funktionen aus. Er wurde 2015 in den Vorstand der Nürnberger Lebensversicherung (Mathematik und Produktentwicklung) und 2017 in den Vorstand der Nürnberger Beteiligungs-AG (Kapitalanlagen) sowie den Vorstand der Nürnberger Allgemeine Versicherungs-AG berufen. Seit 2019 hat er im Konzern die Funktion des Chief Financial Officers, also des Finanzvorstands inne.

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Die Nürnberger durchlebt derzeit schwierige Zeiten. Das Jahr 2024 schloss sie mit einem Konzernverlust von 77 Millionen Euro ab. Hauptursache dafür ist die Schaden-/Unfallsparte mit einem Verlust von 157 Millionen Euro. Die dafür angegebenen Gründe lesen sich durchaus branchenüblich: stark gestiegene Schadenaufwendungen durch Inflation und Großschäden, die Abwicklung von Vorjahresschäden sowie Reservestärkungen.
Konzernchef Harald Rosenberger will beruhigen: „Die Nürnberger ist und bleibt ein solides Unternehmen mit einer Solvenzquote von deutlich über 200 Prozent. Die Herausforderungen in der Schadenversicherung gehen wir entschlossen und mit effektiven Maßnahmen an. Unser Fokus liegt auf Ertrag. 2025 erwarten wir für den Konzern ein Jahresergebnis in der Größenordnung von 40 Millionen Euro.“
Im vergangenen Jahr ergriff die Nürnberger bereits einige Maßnahmen, die Geld bringen und/oder Kosten sparen sollen: Sie verkaufte das Berliner Insurtech Getsurance weiter, vermietet ihren Tower und baut 600 Vollzeitstellen ab. Außerdem will sie die Dividende von 3,50 auf 0,14 Euro je Aktie kürzen. Um nur einige Beispiele zu nennen.

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