- Von Hans Steup
- 17.02.2022 um 14:11
Die letzten zwei Jahre haben gezeigt, dass im Homeoffice mehr geht als zuvor angenommen. Ich will jetzt nicht das Für und Wider diskutieren. Das ist komplex und dafür ist hier kein Platz. Homeoffice ist aber ein Punkt, über den ich seit Jahren mit meinen Kunden im Rahmen der Jobstory spreche. Beleuchten wir kurz die beiden Extreme aus Sicht der Unternehmen (und ich rede von Nach-Corona).
Homeoffice? Bei uns nicht!
Lassen wir mal die Führungskräfte beiseite, denen einer abgeht, wenn sie morgens den Flur abschreiten und aus jeder Tür von links und rechts ein „Moin, Chef“ tönt. Für einige Unternehmen bleibt das mobile Arbeiten eine Ausnahme zu Pandemie-Zeiten. Die Türen sind offen, die Teeküche regelmäßig belagert, Teamwork bestimmt den Arbeitstag.
Der Austausch untereinander findet informell statt und man hilft sich bei kleinen und großen Problemen mit dem berühmten „Kannste mal eben…“. Assistenten arbeiten meistens auf Zuruf, die Geschwindigkeit der Arbeit ist schnell und das Umfeld „agil“, wie es auf Neudeutsch heißt. Wenn Sie für ein kreatives Umfeld Mitarbeiter suchen, bremst das Homeoffice die Arbeit.
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Keine Bewerber? Ihr macht was falsch!
Homeoffice? Ja, ständig!
Bereits vor Corona hatte ich einige wenige Kunden, denen es reichte, wenn der künftige Mitarbeiter zur Weihnachtsfeier und zum Sommerfest und ansonsten nicht ins Büro kommt. Das hatte auch damit zu tun, dass die Stelle am Ort und in der Region schwer zu besetzen war und eine bundesweite Ausschreibung die Zahl passender Kandidaten schlagartig steigern konnte.
Mit Corona nahmen diese bundesweiten Ausschreibungen zu. Meist für Tätigkeiten im Innendienst. Das auch, weil der Fachkräftemangel immer drastischer zuschlägt und die Besetzung freier Stellen mit Kandidaten aus der näheren Umgebung oft nicht mehr möglich ist. Denn auch mögliche Kandidaten haben sich ans Homeoffice gewöhnt und merken, dass ihr Job doch nicht mehr so doof ist, wenn sie den blöden Chef oder die nervigen Kollegen nicht täglich um sich haben. Noch vor zwei Jahren waren dieselben Leute unzufrieden und wechselwillig.
Überlegen Sie also, ob bei Ihnen die Arbeit von innen kommt oder sie den Mitarbeiter eher von außen erreicht, wie im Kundenservice und bei der Sachbearbeitung und Vertriebsunterstützung, wenn Kunden und Vertriebspartner per Telefon und E-Mail die Arbeit bringen. Mehr Homeoffice heißt: Mehr passende Bewerber.
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