- Von Peter Schmidt
- 20.05.2019 um 10:44
- Makler-GmbH
Einige der bereits aufgeführten Punkte zum „Hübschmachen“ der Bestände von Einzelmaklern können auch für Inhaber von Makler-GmbHs interessant sein. Gehen wir auf einige weitere ein.
Die meisten Makler-GmbHs haben größere Umsätze als Einzelmakler. Deshalb empfehle ich hier als ersten Schritt die kritische Prüfung der Strategie der Maklerfirma. Besonders wenn Maklerfirmen schnell wachsen, geht der Fokus auf das, was man eigentlich erreichen will, verloren. Wird beispielsweise erkannt, dass die frühere Zielgruppe Ärzte und Apotheker durch Bestandszukäufe verloren gegangen ist und damit auch das Profil der Beratung verwässert wurde, dann wäre der Kurs neu zu bestimmen. Denn es gibt eine einfache Formal: Spitz ist wertvoller als breit. Oder anders: Spezialmakler werden zu einem höheren Preis als die Bestände von Allroundern gekauft.
Ein zweiter Schritt sollte mit der Analyse und Optimierung der IT- und EDV-Basis verbunden werden. In diesem Punkt hat sich in den vergangenen fünf Jahren viel getan. Die Veränderungen in Betriebssystem und Leistungsfähigkeit der Hardware muss hier nicht ausführlich beschrieben werden.
Dennoch sollte gerade mit der Prüfung der Hardware begonnen werden:
Welche Geräte nutze ich? Wie sind diese miteinander verbunden? Werden diese Hardware-Komponenten von moderner Software (dem Maklerverwaltungsprogramm, kurz MVP) unterstützt? Wo und wie erfolgt die Datensicherung (Cloud-Lösungen)? Eine vor Jahren hochmoderne EDV basierend auf Windows XP wird heute kaum ein wertsteigerndes Argument darstellen.
Die heute führenden MVPe haben sich rasant weiterentwickelt. Die Schnittstellen zu Versicherern, Maklerpools, Anbietern von Vergleichsprogrammen oder Online-Anwendungen für Vermittler und Kunden sind fließend geworden. Genau diese Funktionalitäten und deren Performance wirken sich heute wertsteigernd aus.
Als dritten Schritt empfehle ich den Inhabern und Inhaberinnen von Makler-GmbHs einen kritischen Blick auf den Status quo bei Kosten und Steuern. Wenn eine Makler-GmbH bisher massiv steueroptimiert gearbeitet hat, dann müssen sich die Inhaber darüber im Klaren sein, dass wenig Ertrag auch wenig Wert unter dem Gesichtspunkt ertragswertmäßige Bewertung bedeutet.
Verdeckte Gewinnausschüttungen, Minijobs für Angehörige, ausgezahlte „Gehälter“ als Darlehen der GmbH oder ungesicherte Pensionszusagen können einen möglichen Verkauf einer Makler-GmbH behindern oder sogar unmöglich machen. Die nach Meinung des Inhabers oder seiner Erben gutlaufende Firma wird so zu einer Last oder sogar zu einer Zeitbombe.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren