- Von Peter Schmidt
- 14.05.2018 um 10:13
Veränderung gelingt dann gut, wenn wir die negative Energie aus Angst vor dem Neuen umwandeln in Kreativität und Kompetenz. Mancher Makler, mit dem ich in letzter Zeit zum Thema Umsetzung der neuen Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) gesprochen habe, hat mir dies eindrucksvoll bestätigt. „Es war wie damals, als wir die ersten Dokumentationen eingeführt haben. Keiner wusste, wie es geht. Dann haben wir uns zusammengesetzt und haben es einfach so gemacht, wie wir es für richtig halten. Jetzt haben wir viel mehr Kundenzufriedenheit nach der Beratung, der Kunde versteht uns heute besser als damals.“
Natürlich ist es gut, wenn Makler unter dem Druck des DSGVO-Stichtags am 23. Mai 2018 jetzt mit Aktionismus das Thema bewältigen wollen. Langfristig sind aber solche Veränderungs- oder Erneuerungsprozesse nur mit Kontinuität und unternehmerischen Wissen ohne Stress zu bewältigen. Erfahrungen im Prozessmanagement als Teil betriebswirtschaftlichen Wissens sollten vertieft werden. Methoden wie Kaizen, Total Quality Management (TQM), Lean Management oder Möglichkeiten von Erkenntnissen einer eigenen oder externen SWOT-Analyse können dazu gehören.
Umgang mit Emotionen im Veränderungsprozess
Das Ausweichen vor den anstehenden Veränderungen in der Branche der Versicherungs- und Finanzdienstleistungen, mit sinkenden Vermittlerzahlen, Umstrukturierungen bei Produktgebern, dem Verlust von bisherigen vertrauten Ansprechpartnern, neuen Techniken und Methoden kann keine Lösung für die Mehrzahl der Akteure sein. Ich möchte Ihnen als Hilfe zur emotionalen Beherrschung der Veränderungsprozesse das „Vier-Zimmer-Modell“ nahebringen.
Das Modell soll auf den Schweizer Berater Eugster zurückgehen, der zur Veranschaulichung der Phasen des Veränderungsprozesses das Bild von vier Zimmern entwickelt hat. Zimmer Nummer 1 stellt die Situation vor der Veränderung dar. Es herrscht Zufriedenheit: Komfortzone pur mit vollständiger Kontrolle und Geborgenheit. Zimmer Nummer 2 wird mit der beginnenden Veränderung betreten. Es entstehen Unwohlsein, Angst und Wut. Die Veränderung wird verleugnet.
Mutmacher für Veränderungen
Mit Betreten des Zimmers Nummer 3 wird der Veränderungsdruck immer größer, entsteht Verwirrung und Chaos. Aber die Umkehr entsteht: wenn uns nichts anderes übrig bleibt, dann passen wir uns an. Das Zimmer Nummer 4 erwartet uns mit der Erneuerung. Noch herrscht Unsicherheit. Sicherheit aus neuer Gewohnheit ist noch am Entstehen. Aber langsam kommt die Kontrolle wieder.
Drucken Sie sich gerne die über den Link erreichbare Übersicht zu den „Vier Zimmern der Veränderung“ aus, die von den Universitäten Heidelberg und Mannheim unter Förderung unter anderem durch die Universität Witten/Herdecke, des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und den Europäischen Sozialfonds Hamburg (ESF) entwickelt wurde, und machen Sie dies zum Mutmacher für Veränderungen in Ihrem Unternehmen.
Lassen Sie mich die heutige Kolumne mit einem vielleicht etwas drastischen Spruch von Charles Darwin beenden: „Es ist nicht die stärkste Spezies, die überlebt hat, auch nicht die intelligenteste, es ist diejenige, die sich am ehesten dem Wandel angepasst hat.“
Verändern Sie sich, verändern Sie sich und – bleiben Sie gesund!
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