- Von Redaktion
- 25.02.2015 um 13:48
Vom Chefredakteur des Online-Magazins Finanztip ist man aus seinen Zeiten als Chef von Finanztest ja schon einiges gewöhnt. Aber Makler pauschal abzuwatschen und Kunden zu warnen, sich „nicht bei einem Makler“ beraten zu lassen, ist schon starker Tobak. Ich glaube nicht an Zufall, wenn wenige Tage später ein durch das SPD-geführte Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz beauftragtes Institut fast in die gleiche Kerbe schlägt oder schlagen muss.
Eine Studie mit 35 Testkäufen bei Maklern
Das Institut für Transparenz (ITA) aus Berlin hat nach seinen eigenen Darstellungen 119 Testkäufe mit insgesamt 28 Szenarien durchgeführt. Dabei ist es schon erstaunlich, dass man bei dieser geringen empirischen Menge von Testkäufen überhaupt den Titel „Studie“ bemüht. Aber sei es drum, das ist Sache des Auftraggebers.
Schauen wir uns die Ergebnisse zu den Versicherungsmaklern etwas genauer an. Wie viele Beratungen wurden über das sogenannte Mystery-Shopping getestet?
Zu welchen Ergebnissen kommt die Studie in Fragen Dokumentation durch Makler?
„Makler händigten von den hier betrachteten Beratertypen am seltensten Unterlagen aus, aber immer noch sehr häufig (80,0 Prozent) …
„In allen getesteten Fällen händigten Berater Unterlagen zu privaten Krankenversicherungen aus (100 Prozent). Darauf folgten mit 94,1 Prozent Hausratversicherungen und mit 88,2 Prozent Haftpflichtversicherungen. Anschließend folgten Rentenversicherungen mit 86,4 Prozent und Investmentfonds mit 81,0 Prozent sowie Vermögensanlagen mit 78,5 Prozent. Am seltensten, aber immer noch häufig, händigten Berater Unterlagen zu Wertpapieren aus (72,7 Prozent).“
„Leider handelt es sich bei den ausgehändigten Unterlagen nur zu einem geringen Teil von 28,2 Prozent (29 von 103) auch tatsächlich um Dokumentationen (mehr hierzu in 4.1). 71,8 Prozent (74 von 103) der ausgehändigten Unterlagen sind weitere Unterlagen zum Beratungsgespräch, aber keine Dokumentationen.“
An anderer Stelle kommen die Verfasser der Studie noch zur Feststellung, dass Makler, wenn Sie schon mal eine Gesprächsdokumentation erstellen, diese dann per Hand ausfüllen. Bedeutet: Professionalität pur! Nun kann man sich über den wissenschaftlichen Wert der Studie streiten. Fakt bleibt, dass Makler zu wenig ihre Kundengespräche dokumentieren. Bei unseren Wertermittlungen für Maklerbestände stellen wir das auch immer wieder fest. Wie gehen Makler mit diesen Vorwürfen um?
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