- Von Redaktion
- 01.08.2016 um 14:26
Die öffentlich-rechtlichen Medien haben schon vor Wochen das Sommerloch eingeläutet. Unterhaltung aus der Konserve. Wiederholungen noch und nöcher. Unsere Zuschauer sind doch alle im Urlaub – lautet die Ausrede. Natürlich ist etwas daran, wenn man die zahlreichen Meldungen aus den sozialen Medien mit Urlaubsbildern und glücklichen Menschen sieht.
Auch in den Diskussionsforen und -gruppen der Makler bei Facebook bewegt eher die nationale und europäische Politik die Gemüter als der sonst übliche fachliche Austausch. Ist bei den Vermittlern für Versicherungen und Finanzdienstleistungen auch das Sommerloch ausgebrochen? Ich habe mir dazu ein paar Gedanken gemacht. Hier kommen Vorschläge, wie man das Sommerloch sinnvoll nutzen kann.
Vorschlag Nummer 1: Kraft und Ideen tanken
Für viele Selbstständige und Freiberufler ist das ganze Jahr „Hochzeit“. Hochzeit im Wettbewerb um die Kunden. Hochzeit im Streben um Umsatz und Ertrag. Hochzeit gegen Mitbewerber und Administration. Und genau deshalb brauchen Vermittler auch eine Auszeit vom Alltag.
Denn ohne es sich selbst bewusst zu werden führt das vollständige Aufgehen in den Job zu einem Flow, aus dem man nicht mehr heraus kommt. Am Ende stehen Gereiztheit, Ideenlosigkeit oder sogar der Burn-out. Bei einzelnen Vermittlern führt dies nach Jahren der Überlastung auch zu Krankheiten oder zum Aufgeben.
Natürlich ist es als servicebewusster Vermittler schwer, sich eine Pause zu gönnen. So mancher Vermittler kann oder will es sich nicht leisten, ein paar Wochen (oder nur Tage) nicht zu arbeiten. Aber auch der kreativste Mensch braucht irgendwann einmal mehr Input als Output, sonst kann er als Berater seiner Kunden nicht lange erfolgreich sein.
Vor kurzem erzählte mir eine Maklerin aus dem Norden Deutschlands, dass sie jahrelang überhaupt keinen Urlaub hatte. Sie fuhr zwar mit ihrem Mann durchaus einmal weg, aber das Handy war ständig an. Sorgen der Kunden landeten so mit im Urlaub und an Erholung war nicht zu denken.
Dabei geht es so einfach: Machen Sie einem Kollegen Ihres Vertrauens den Vorschlag für eine wechselseitige Urlaubsvertretung oder informieren Sie die Kunden, dass auch Sie einfach mal ein paar Tage weg sind.
Verbinden Sie dies gerne mit dem Hinweis sich bei Schadensfällen einmal direkt an die Versicherung zu wenden. Die Kunden werden es verstehen und Sie selbst werden lernen – die Welt dreht sich auch nach dem Urlaub noch.
Vorschlag Nummer 2: Geschäftsmodell überprüfen
Die etwas ruhigere Zeit im Geschäftsjahr kann man sehr gut für die Prüfung und Änderung des Geschäftsmodells nutzen. Die Kunden sind im Urlaub und es bleibt etwas mehr Zeit für Überlegungen strategischer Art.
Im Ergebnis der Prüfung des eigenen Geschäftsmodells können beispielsweise neue Beratungsmodelle entstehen, die im zweiten Halbjahr dann bereits umgesetzt werden können. Dies können Makler tun, die sich bisher nur in einer Sparte bewegt haben und nun auf einen ganzheitlichen Beratungsansatz umstellen wollen.
Ein neuer Beratungsansatz kann auch sein, beim Verkauf einer Kfz-Versicherung grundsätzlich auch eine Verkehrsrechtsschutzversicherung und eine Unfallversicherung mit anzubieten. Es hat sich bewährt, den „roten“ Faden der Sachversicherung auch auf Risiken aus Personen- oder Grundfähigkeitsschäden auszurollen.
Auch für die Ergänzung des bisherigen auf Courtagen beschränkten Einnahmenmodells ist für die Sommerzeit geeignet. Mit einem entsprechenden Konzept kann für bestimmte Kunden über Dienstleistungsverträge der Service ausgebaut und der Ertrag nachhaltig gesteigert werden.
Zur Weiterentwicklung des individuellen Geschäftsmodells kann auch gehören, dass man das Thema der passenden Gesellschaftsform für die Vermittlerfirma angeht. Alles nach dem Motto: Jetzt mache ich die Sache mit der GmbH, weil ich etwas mehr Ruhe für die damit verbundenen inhaltlichen und organisatorischen Fragen habe.
Vermittlern, die sich mit der Frage GmbH-Gründung befassen ist aber der Erfahrungsaustausch mit Kollegen zu empfehlen, die den Schritt schon gegangen sind. Auch ein genaues Abwägen von Vorteilen, Aufwänden und Nachteilen vor dem Weg in die GmbH sollte dann auf der Tagesordnung stehen.
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