Ein Mann sitzt an seinem Laptop: Auch für viele Vermittler dürfte die Corona-Krise eine Zäsur bedeuten. © picture alliance/Gerald Matzka/dpa-Zentralbild/ZB
  • Von Peter Schmidt
  • 03.06.2020 um 11:51
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lesedauer Lesedauer: ca. 06:35 Min

In der Corona-Krise mischen sich bereits bestehende Probleme bei Maklerunternehmen mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten durch Vertragsstornierungen, Courtagerückforderungen und Bestandsverlusten. Daraus zu schlussfolgern, dass der Wert der Vermittlerunternehmen sinkt, hält Pfefferminzia-Kolumnist Peter Schmidt für falsch – und hat sich einige Thesen angeschaut, die aktuell diskutiert werden.

Phasenweise hat sich in den vergangenen Wochen der Eindruck von Endzeitstimmung eingestellt – auch Produktgeber, Maklerpools als Servicedienstleister und Vermittler wurden von der Krisenstimmung um die Corona-Pandemie angesteckt. Nachfragen zum Versicherungsschutz bei Betriebsschließungen mischten sich mit Forderungen von Kunden, dass Beiträge für Renten-, Kranken- und Sachversicherungen gestundet oder storniert werden.

Viele gute Reaktionen von Versicherern und Maklerpools

Interessant sind aber auch die Schlussfolgerungen, die Branchenkenner und Vermittler aus der Krise ziehen. Zu allererst haben viele Versicherer schnell reagiert und den Verbrauchern die Stundung von Beiträgen, befristete Freistellungen oder auch Absenkungen des Leistungsumfangs angeboten. Zusätzlich wurde auf Wunsch den Kindern vieler Kunden kostenfreier Schutz über Unfallversicherungen angeboten.

Die Maklerpools standen im Gleichklang mit den Versicherern ihren Partnern zum Meistern der Probleme der Krise schnell zur Seite. Der Lübecker Maklerpool Blau Direkt half mit Fachinformationen zu Betriebsschließungen und zur Stärkung regionaler Geschäfte. Die Münchner Fonds Finanz spannte einen ganzen Schutzschirm von Maßnahmen für Makler und deren Kunden auf und stellte, wie zahlreiche andere Maklerpools den Vermittler sofort Tools zur Online-Beratung zur Verfügung.

Gerade das von den Versicherern angebotenen Modell der Beitragsstundung bei Beibehaltung des Versicherungsschutzes sind ein starker Beitrag, die Auswirkungen der Krise besser durchzustehen. Diese haben den Vorteil, dass der Versicherungsschutz nicht verloren geht und gleichzeitig die aktuelle finanzielle Belastung reduziert wird. Für welchen Zeitraum eine Stundung möglich ist, ist in den Vertragsbedingungen festgelegt. Üblich sind Zeiträume von bis zu sechs Monaten, in bestimmten Fällen wie etwa in der Elternzeit auch länger.

Für die Versicherer und Vermittler zeichnen sich trotz der Krise aktuell auch positive Trends ab: Weniger Einbrüche, weniger Leistungswasserschäden und wegen des bisher eher sanften Wetterverlaufs auch weniger Sturmschäden. Positiv auch, dass viele Makler bei ihren Kunden mehr Sensibilität für Themen wie Berufsunfähigkeit, Krankheit und Pflege spüren. Hilfreich ist dabei auch, dass mehr Kunden nun zu Online-Beratungen und -abschlüssen bereit sind.

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Peter Schmidt

Dr. Peter Schmidt ist seit 2013 Inhaber der Unternehmensberatung Consulting & Coaching in Berlin und als Experte für Strategie- und Prozessberatung für Versicherer, Maklerpools, Vertriebe und Makler tätig.

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