Ein Mann sitzt an seinem Laptop: Auch für viele Vermittler dürfte die Corona-Krise eine Zäsur bedeuten. © picture alliance/Gerald Matzka/dpa-Zentralbild/ZB
  • Von Peter Schmidt
  • 03.06.2020 um 11:51
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In der Corona-Krise mischen sich bereits bestehende Probleme bei Maklerunternehmen mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten durch Vertragsstornierungen, Courtagerückforderungen und Bestandsverlusten. Daraus zu schlussfolgern, dass der Wert der Vermittlerunternehmen sinkt, hält Pfefferminzia-Kolumnist Peter Schmidt für falsch – und hat sich einige Thesen angeschaut, die aktuell diskutiert werden.

Traditionelle Beratungsmodelle sind out…?

Natürlich ist die Beratung auf der Couch beim Kunden nicht das Modell der aktuellen Zeit. Aber sowohl Kunden als auch die Mehrzahl der Makler haben gewissermaßen im Crash-Kurs gelernt, dass man online auch persönlich beraten werden kann. Häufig geht das mit weniger Zeitaufwand und sehr effektiv. Beide Seiten sparen Zeit und können die Regeln zur Kontakt-begrenzung einhalten. Auch Makler, die das nie wollten, haben diese Lehre der Corona-Krise verstanden. Dennoch werden komplexe Beratungen „face to face“ weiter Zukunft haben.

Kleinere Makler werden nicht überleben…?

Ja, besonders die Makler bis zu einem Umsatz von 25.000 oder 50.000 Euro sind durch sinkende Umsätze in der Existenz bedroht. Aber diese verstehen spätestens jetzt, dass das Allein-Durchwurschteln nicht gut ist. Die Angebote der Maklerpools von Nord bis Süd werden mehr Aufmerksamkeit bekommen. Je einfacher (oder sollte ich schreiben „je simpler“) diese Angebote mit Tools und Konzepten sind, um so mehr werden auch technisch weniger begabte Makler diese annehmen.

Gerade ältere Makler haben eine hohe Servicementalität für ihre Kunden, wollen helfen, dass diese Kunden überleben. Die professionelle Einbindung von Gutschein-Konzepten in die Arbeit des Maklers mit den Gewerbekunden kann so ein guter Ansatz in der Zeit nach der Corona-Krise sein. Wie kann das funktionieren? Kunden suchen sich komfortabel online Gutscheine des Lieblingsgeschäftes aus. Der Unterstützer bezahlt online von zu Hause. Und der Makler hilft beiden Seiten. Ein schönes Modell was drei Seiten hilft.

Sinkende Preise für Maklerbestände…?

Grundsätzlich bringt ein größeres Angebot auch sinkende Preise mit sich. Aber es gibt auch gegenläufige Trends. Ein gut gepflegter, digitalisierter und diversifizierter Bestand wird auch in fünf oder zehn Jahren noch gut zu verkaufen sein. Um es klar zu sagen: Bestände die nur aus Papierakten bestehen, deren Makler keine aktuellen Maklerverträge mit den Kunden haben und die langjährig ohne positives Betriebsergebnis laufen, die gehören nicht dazu.

In der Fachbroschüre „Nachfolge – gewusst wie“ widmet sich ein ganzes Kapitel dem Thema der Wertsicherung und -steigerung bis zum Verkauf. Einem Käufer ist es eben nicht egal, ob das Kaufobjekt Ertrag abwirft oder nicht. An der Stelle wird dann auch eine Steueroptimierungsstrategie zum Bumerang. Ein Maklerunternehmen mit gut diversifizierten Bestandseinnahmen, durchgehender Digitalisierung des gesamten Workflows, Angeboten für unterschiedliche Kommunikationsformen mit den Kunden sowie Online-Beratung und -Verkauf wird angesichts der andauernden Niedrigzinsphase auch in 10 Jahren noch gute Verkaufschancen haben. Warum auch nicht.

Aktuell ist die Nachfrage so groß, dass eine Maklerfirma oder ein Maklerbestand mit vielen positiven qualitativen Wertfaktoren eine sichere Bank für eine (zusätzliche) Altersversorgung eines Maklers sein kann. Nur auf die lange Bank schieben sollte man dafür die Wertsteigerung, die Arbeit am Unternehmen nicht. Jetzt ist die Zeit das Unternehmen wertvoller zu machen. Viele Impulse, wie das geht, haben wir hier exemplarisch aufgegriffen und stehen Maklern für Anfragen gerne zur Verfügung.

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Peter Schmidt

Dr. Peter Schmidt ist seit 2013 Inhaber der Unternehmensberatung Consulting & Coaching in Berlin und als Experte für Strategie- und Prozessberatung für Versicherer, Maklerpools, Vertriebe und Makler tätig.

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