- Von Stephan Busch und Tom Wonneberger
- 21.10.2020 um 13:59
Freiheit statt Materielles schützen
Egal ob einkommens- oder ausgabenbasierte Beratung zur Einkommensabsicherung. Meistens geht es um den Erhalt des Lebensstandards. Es geht um Handfestes. Es geht um Materielles. Allerdings geht die Bedeutung, die die Generation Y Dingen beimisst rapide nach unten. „Wer kein eigenes Haus oder Auto kauft und nicht privat fürs Alter vorsorgt, braucht auch keine Versicherung“, sagen Til Klein und Lara Hämmerle, Gründer von Vantik.
Schlechte Zeiten also für die Absicherung und Vorsorge? Unserer Meinung nach keineswegs – wenn man den Blickwinkel ändert. Sichern Sie nicht den materiellen Reichtum Ihrer jungen Kunden ab, sondern ihre Freiheiten. Wenn Ihr Kunde sicher sein kann, in jeder Lebensphase Entscheidungen unabhängig von den Finanzen treffen zu können, ist das ein bedeutsamer Wert. Die Rente aus der Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist dann ähnlich wie ein Grundeinkommen (nur nicht bedingungslos). Dieses Grundeinkommen sorgt für Entspannung und Freiheit, das eigene Leben nach einem Schicksalsschlag wieder neu auszurichten.
Moderne Arbeitsformen
Die Arbeitswelt ändert sich rasant. Diese Entwicklung wird auch nicht in wenigen Jahren abgeschlossen sein und plötzlich wieder zu einer Kontinuität zurückkehren. Was vielen älteren Kunden (nachvollziehbare) Angst einjagen mag, ist für Millennials und die Generation Z normal und verheißungsvoll. Neue Berufe entstehen, sodass die IHKen gar nicht mit offiziellen Berufsbezeichnungen und Ausbildungen hinterherkommen. War Teilzeit bis vor Kurzem noch eine Notlösung, wird sie für viele immer wünschenswerter. Homeoffice wird langsam aber sicher in vielen Bereichen und Branchen Realität.
Diese Themen haben Auswirkungen auf die Einkommensabsicherung. Das Gute ist, dass auch die Versicherer nachziehen und neuartige Tarife auf den Markt bringen, die Antworten auf diese modernen Formen der Arbeit bieten. Der Vorteil der BU ist ja gerade, dass der jeweils aktuelle Beruf, so wie er zuletzt ausgestaltet war, versichert ist. Machen Sie das deutlich. Zeigen Sie, dass Sie und die Versicherer für diese neuen Herausforderungen die passenden Lösungen haben.
Prävention
Für viele Vertreterinnen der Generation Y ist „quantified self“, also das Erfassen und Messen des eigenen Körpers, um (vermeintlich) gesünder zu leben, Alltag. Viele tragen Smart Watches oder haben spezielle Apps, die Körperwerte messen und auswerten. Krankenkassen bieten Cash gegen Schritte an: Wenn du 10.000 Schritte am Tag läufst, bekommst du einen Euro. In der Prävention sehen und suchen viele die Chance länger und gesünder zu leben.
Klar, dass das auch für die Lebensversicherer von Interesse ist. Es gibt ja bereits erste Versuche von Tarifen, die gesundes Leben mit günstigeren Beiträgen belohnen. Ob das wirklich etwas bringt und dem Versicherungsgedanken zuträglich ist, möchten wir an dieser Stelle nicht erörtern. Fakt ist aber, dass das Thema da ist und Sie es berücksichtigen sollten. Für einige junge Menschen kann es durchaus ein Motiv sein, sich mit der eigenen Absicherung zu beschäftigen oder diese zu verbessern.
Fazit
Die Einkommensabsicherung gilt gemeinhin als Königsdisziplin in der Beratung. Für die Generation dürften wenige Versicherungsthemen einen solch hohen subjektiven und objektiven Stellenwert haben. Außerdem begleiten Sie Ihre Kunden damit ein Leben lang.
Die Chance, regelmäßige Einnahmen aus Anpassungen oder Erhöhungen zu generieren, ist also besonders hoch. Das sind drei Gründe, die Einkommensabsicherung der jungen Zielgruppe auf die Agenda zu setzen. Sind Sie hier fit und agieren Sie auf Augenhöhe, ist der Erfolg sicher. Packen Sie es an!
Über die Autoren
Stephan Busch und Tom Wonneberger sind Versicherungsmakler und Inhaber der Progress Finanzplaner aus Dresden https://www.progress-dresden.de
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