Vorstandschef Ulrich Leitermann von der Signal Iduna beim Pressegespräch in Hamburg © Pfefferminzia
  • Von Andreas Harms
  • 08.03.2024 um 14:13
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:25 Min

Lernende Künstliche Intelligenz ist für die Signal Iduna offenbar ein Thema, denn der Versicherer hat in dieser Hinsicht zwei Vorhaben am Start. Beide sind für die Mitarbeiter gedacht, erklärte Vorstandschef Ulrich Leitermann. Aus gleich mehreren Gründen.

Der Vorstandschef Ulrich Leitermann vom Versicherer Signal Iduna hat Details herausgelassen, wie sich sein Haus mit lernender Künstlicher Intelligenz (KI) auseinandersetzt. „Unsere Mitarbeiter sollen damit üben und die Angst davor verlieren“, sagte er in einem Pressegespräch in Hamburg.

Worum geht es genau? Zunächst hat der Versicherer mithilfe von Google Gemini (nicht Chat-GPT!) einen Chatbot aufgesetzt, über den die hauseigenen Angestellten „auf das Weltwissen“ zugreifen können, wie Leitermann es ausdrückt. Das soll bereits den oben erwähnten und erhofften Übungseffekt erzeugen.

Das zweite Projekt wirkt deutlich größer: der Krankenversicherungs-Wissensassistent. Auch der läuft zusammen mit Google und soll mehr als 1.000 Tarife unter einen Hut bringen. Anstatt aufwendig suchen zu müssen, sollen Mitarbeiter auf geschriebene Fragen (kein Sprachbot!) in Sekundenschnelle Antworten erhalten.

Wie eine solche Frage lauten könnte, deutet Leitermann mit einem Beispiel an: Was passiert mit dem Versicherungsschutz, wenn ich auf Mallorca unter Alkoholeinfluss Auto fahre? Die dahintersteckende KI soll die Frage verstehen und aus den hinterlegten Tarifdaten und Informationen die Antwort zusammenstellen. Und im Laufe der Zeit soll sie aus den Fragen hinzulernen und sich somit weiterentwickeln.

Eine neue Kündigungswelle (wie ja bei früheren industriellen Revolutionen üblich) soll das jedoch nicht auslösen. Es gehe heute in erster Linie darum, Rückstände in der Bearbeitung aufzuholen und den Fachkräftemangel zu lindern, erklärt Leitermann: „Es fehlen Leute.“

„Es ist Mist“

Noch steckt alles in den Anfängen. Im zweiten Quartal wolle man den Wissensassistent ausrollen, so Leitermann weiter. Erste positive Effekte erwarte man bis Mitte des Jahres. Für später kann er sich so etwas auch für andere Komposit-Sparten vorstellen.

Ein Wort, das Leitermann in diesem Teil des Pressegesprächs wiederholt über die Lippen huscht, lautet „Datenschutz“. „Immer wenn Kunden mit ins Spiel kommen, gibt es Probleme mit dem Datenschutz“, sagt der Vorstandschef an einer Stelle. Und als es auch noch darum geht, wie unterschiedlich die einzelnen Bundesländer eben diesen Datenschutz auslegen, entfährt ihm ein beherztes: „Es ist Mist.“

Doch der Wissensassistent ist davon offenbar nicht betroffen. Das KI-Projekt spielt sich komplett intern und ohne Kundendaten ab. Es geht nur um die reinen Tarife und Hilfe für die Mitarbeiter.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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