- Von Andreas Harms
- 07.05.2024 um 12:21
Diese drei Lebensversicherer verfehlten somit Ende 2023 die Bedeckungsquote von 100 Prozent ohne Hilfs- und Übergangsmaßnahmen. Im ersten Bericht nach Solvency II zum Jahresende 2016 waren es noch 21. Aber genau für diese Situation wurden die Hilfsmaßnahmen erarbeitet, legen die Analysten dar. Sie sollen den Gesellschaften den Übergang vom alten ins neue Aufsichtsregime erleichtern.
Solvenzquoten in der privaten Krankenversicherung (PKV)
Die privaten Krankenversicherer zeigten sich bei ähnlich breit gestreuten Ergebnissen durchweg solvent. Insgesamt stieg die Quote von 521,7 auf 527,4 Prozent. Die Ergebnisse schwanken zwischen 1.047,3 Prozent (UKV) und 192,5 Prozent (Ergo).
Wobei die Franke-und-Bornberg-Analysten auf einen großen Vorteil der PKV gegenüber der Lebensversicherung aufmerksam machen: Sie kann die Beiträge erhöhen und damit Risiken auf Kunden übertragen. Ein sehr hoher Wert könne in der Krankenversicherung aber auch bedeuten, dass ein Anbieter eine schlechte Risikosituation innerhalb und zwischen den Tarifwerken ausgleichen muss.
Doch den Analysten gibt ein besonderer Umstand schwer zu denken: Für den Umbau des Geschäfts gemäß der Solvency-II-Vorgaben dürfen die Versicherer zwar Übergangsmaßnahmen nutzen. Doch die laufen 2032 aus, was die Branche unter Zeitdruck setzt. Sie muss Milliardenbestände umschichten und das dauert.
„Ob die anstehenden Herausforderungen, sei es auf demografischer, regulatorischer oder zinstechnischer Ebene, von allen Anbietern bewältigt werden können, ist zweifelhaft. Insofern dürfte sich die Konsolidierung vor allem unter den Lebensversicherern weiter beschleunigen“, folgert Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg.
Der Wirtschaftsbegriff „Konsolidierung“ bedeutet nichts anderes als: Versicherer schlucken andere Versicherer, oder es schließen sich welche zusammen. Da könnte also noch einige Bewegung in die Branche kommen.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren