- Von Redaktion
- 29.07.2013 um 10:51
Im Rahmen einer Interviewreihe befragt Pfefferminzia die Chefs der wichtigsten Maklerpools. Bernward Maasjost, Geschäftsführer der Pma, über Regulierung, Markttrends, Produktneuerungen sowie Strategie und Positionierung des Pools.
Von Oliver Lepold
Pfefferminzia: Stichworte: Konsolidierung, kritische Größe, Nischenpools – wie sehen Sie die Poollandschaft in Deutschland in fünf Jahren?
Bernward Maasjost: Wir gehen von einer weiteren Konzentration und einer starke Reduzierung der Anbieter aus. Die kritische Größe für die dauerhafte Überlebensfähigkeit eines Maklerpools sehen wir bei einem Umsatzvolumen von 40 bis 50 Millionen Euro.
Pfefferminzia: Wo sehen Sie ihr Alleinstellungsmerkmal (USP)?
Maasjost: Pma ist vollkommen produzentenunabhängig und inhabergeführt. Unsere qualifizierten und gut ausgebildeten Mitarbeiter bieten unseren Beratern individuelle und sehr kompetente Unterstützung. Wir bieten Serviceangebote in allen Bereichen: Leben, Kranken- und Sachversicherung und Geldanlage. Wir verfügen über die Lizenzen nach den Paragrafen 34c, 34d und 34f der Gewerbeordnung. Unser Kooperationspartner Valexx AG verfügt zudem über eine Lizenz als Finanzdienstleistungsinstitut nach Paragraf 32 KWG.
Pfefferminzia: Welche Rolle spielt die viel diskutierte Unabhängigkeit eines Pools? Wie stehen Sie zu Beteiligungen von Produktgebern?
Maasjost: Für uns eine sehr wesentliche Frage – denn wir sind und bleiben unabhängig. Beteiligungen von Versicherern und sonstigen Produktgebern führen schon ab dem ersten Euro zwangsläufig zu irgendeiner Form von Abhängigkeit. Viele bleiben sicherlich bewusst unter 10 Prozent Beteiligung, um eine öffentliche Nennung der Investoren zu vermeiden und Unabhängigkeit zu suggerieren.
Pfefferminzia: Wo würden Sie aus Sicht des Pools die Regulierungsmaßnahmen von Berlin und Brüssel anders handhaben?
Maasjost: Die Regulierung führt zu einem extremen Zeitaufwand und hohen Kosten für den Berater bei der Umsetzung ohne das gleichzeitig ein erkennbarer Nutzen für den Verbraucher geschaffen wird. Es herrscht zu viel Bürokratie und es gibt keine Alternativen für den Berater. Leidtragende sind letztendlich immer die „kleinen Makler“ oder sogenannte Einzelkämpfer.
Pfefferminzia: Wie wichtig sind ein vom Pool gestelltes Haftungsdach und dessen Ausgestaltung für die Makler?
Maasjost: Für bestimmte 34d-Berater ist ein Haftungsdach sicherlich wichtig, wenn eine geführte und systematische Abwicklung ihrer Tätigkeit gewährleistet wird. Eine gewisse Anzahl von Beratern fühlt sich sicherer, weil eine Systematik gegeben ist. Unser Haftungsdach im Bereich Geldanlage über die Valexx AG bietet eine entsprechende Unterstützung und macht die Berater sehr erfolgreich.
Pfefferminzia: Welche Neuerungen bei Produkten und Service planen Sie für die angeschlossenen Makler in diesem Jahr?
Maasjost: Bereits umgesetzt haben wir eine Zusammenarbeit mit der Defino Deutsche Finanznorm. Die Verbraucher schätzen insbesondere die Transparenz und die Verbindlichkeit der Analysen nach Defino. Nach diesem Verfahren werden Produktklassen empfohlen und wesentliche Produktmerkmale vorgegeben. Die richtige Produktauswahl liegt in der Verantwortung der Finanzberater. Zudem haben wir ein Update unserer Software my.pma umgesetzt. Für 34f-Vermittler bietet die Valexx AG attraktive Produktmöglichkeiten.
Pfefferminzia: Welches werden die Produktrenner in diesem Jahr sein?
Maasjost: Pflegeversicherungen werden in diesem Jahr stark zunehmen.
Pfefferminzia: Ist Ihrer Ansicht nach der Vertrieb von geschlossenen Fonds tot?
Maasjost: Nein, da es ja durchaus eine gute Geldanlage sein kann. Leider haben Etikettenschwindel und unseriöse Unternehmen wie zum Beispiel S+K dazu geführt, dass die Vermittlung von geschlossenen Fonds derzeit sehr schwierig ist. Bei der Produktprüfung bietet unser Unternehmen weitgehende Unterstützung und erhöht somit die Sicherheit für den Berater.
Pfefferminzia: Brauchen die Maklerpools eine eigene Lobby, so etwas wie einen umfassenden Dachpool?
Maasjost: Ein Dachverband könnte hilfreich sein bei der Umsetzung gemeinsamer Interessen, wie zum Beispiel die Regulierungsmaßnahmen oder andere marktübergreifende Themen. Wir würden eine gemeinsame Lobbyarbeit unterstützen.
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