Finanzinvestor Carsten Maschmeyer nimmt am 24. November 2016 am Bundestags-Untersuchungsausschuss zum Thema "Cum-Ex"-Geschäfte teil. Der Ausschuss ging unter anderem der Frage nach, ob Maschmeyer und andere Anleger mit Fonds von Sheridan geschädigt wurden, bei denen auch der Fiskus um Steuern betrogen wurde. Der Bericht des 4. Untersuchungsausschusses steht am 23. Juni 2017 auf der Tagesordnung des Bundestags. © dpa/picture alliance
  • Von Lorenz Klein
  • 15.06.2017 um 16:42
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Die Versicherungswirtschaft habe an dubiosen Cum-Ex-Geschäften mitverdient und diesen den Anschein von Seriosität verliehen – mit diesem Vorwurf sehen sich drei Versicherer konfrontiert. Im Kern geht es um die Frage, inwieweit eine VSH-Versicherung als Deckmäntelchen für Steuerbetrug missbraucht werden könnte – und ob die Versicherer heikle Steuerkonstrukte genauer prüfen müssen.

Kritisch zu hinterfragen bleibe außerdem, ob es sich um einen „einmaligen individuellen Fehler“ handele oder ob es sich um „strukturelle Defizite“ beispielsweise bei der Personalrekrutierung, bei unternehmensinternen Zuständigkeiten oder bei den Dienstanweisungen „von oben“ handele.

Der HDI Gerling sei vorzuwerfen, so Karawanskij weiter, dass sie „blind der Einschätzung der Allianz und dem Gutachten folgte und nicht eigenständig nach dem Grundsatz ,Doppelt hält besser’ prüfte“. Die Politikerin fragt sich, ob auch hier „die notwendige individuelle fachliche Qualifikation“ fehlte oder ob der Skandal „versicherungsintern doch breitere Kreise als zunächst gedacht“ ziehe?

Linke sieht Reformbedarf: „Auch inhaltlich Steuerkonstrukte verbindlich überprüfen“ 

Karawanskij regt zudem an, „bei ,heiklen’ Konstruktionen rund um eine Vermögenschadenhaftpflichtversicherung“ darüber nachzudenken, künftig „auch inhaltlich Steuerkonstrukte sowie die damit verbundene Rechtslage verbindlich zu überprüfen beziehungsweise überprüfen zu lassen“.

Mit Cum-Ex-Geschäften sei ein milliardenschwerer Steuerschaden angerichtet worden, so die Linken-Politikerin. Es dürfe nicht wieder passieren, dass Bundesregierung und Bafin „viel zu spät und dann noch zögerlich eingreifen“. Die „Verstrickungen von Regierungspolitikern, Banken, Investoren und Versicherungen“ müssten weiter offengelegt und untersucht werden.

Der Bericht des 4. Untersuchungsausschusses steht am 23. Juni 2017 auf der Tagesordnung des Bundestags. Dieser ging den Gestaltungsmodellen von Cum-Ex-Geschäfte nach.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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