Firmensitz der ALH-Gruppe: Der Vorstand der ALH-Gruppe hat Ideen, um Rente und Pflege besser finanzieren zu können. © picture-alliance / dpa | Oliver Berg
  • Von Barbara Bocks
  • 27.03.2025 um 14:40
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Über eine Reform von Rente und Pflege diskutiert die CDU aktuell mit der SPD in den Sondierungsgesprächen. Welche Maßnahmen die Politik konkret ergreifen könnte, um Rente und Pflege finanzierbar zu machen, darüber hat sich der Vorstand der ALH-Gruppe Gedanken gemacht.

Die Themen Rente und Pflege scheinen bei den aktuellen Sondierungsgesprächen der CDU und SPD eher in den Hintergrund zu treten. Denn zur Altersvorsorge haben CDU und SPD in ihrem Sondierungspapier nur einen dürren Satz stehen: „Zusätzlich werden wir die bAV und pAV stärken.“ Und das kann prinzipiell alles mögliche bedeuten.

Aber das Thema Rente wiegt schwer, sagt Christoph Bohn, Vorstandschef der ALH-Gruppe, bei der Jahrespressekonferenz des Konzerns. Wie schwer, dazu hat er ein paar Zahlen parat:

  • Die gesetzliche Rente wird aktuell mit 112 Milliarden Euro pro Jahr vom Bund bezuschusst.
  • Dieser Betrag entspricht 26 Prozent des Bundeshaushalts.

Und diese Beträge werden bei der demografischen Entwicklung nicht weniger wichtig. „Es geht um strukturelle Fragen der Altersvorsorge und die sind durch ein Sondervermögen erstmal nicht zu lösen“, so Bohn.

Daher machte sich der Vorstand der ALH-Gruppe Gedanken darüber, was die größten Hebel sind, um bAV, pAV und Pflege wieder auf Kurs zu bringen.

Den Schutz vor Altersarmut kann man laut Vorstandsmitglied Jürgen Bierbaum mit folgenden politischen Maßnahmen erreichen:

  • mit einer Geringverdienerförderung und
  • mehr Zugang zu Opt-out-Modellen.

Bei der betrieblichen Altersversorgung geht es vor allem um eine bessere Durchdringung. Unternehmen und Mitarbeitende, die eine bAV haben, sind relativ gut abgesichert – die anderen nicht.

Die Altersvorsorge von Geringverdienern mehr fördern

Die Altersvorsorge von Geringverdienern sollte die Politik laut Bierbaum mehr fördern: Die Einkommensgrenze, bis zu der man als Geringverdiener förderfähig ist, liege seit Jahren bei einem monatlichen Bruttolohn von 2.575 Euro. Diesen Betrag sollte die Politik dynamisieren, damit Geringverdiener nicht zu schnell wegen der Lohnentwicklung aus der Förderung herausfallen. 20 Euro pro Monat seien für Geringverdiener bereits ein hoher Beitrag. Diese Beiträge mehr zu incentivieren, wäre aus Bierbaums Sicht „eine gute Idee“.

Eine zweite wichtige Maßnahme für eine bessere Altersvorsorge besteht darin, dafür zu sorgen, dass mehr Firmen Opt-out-Modelle nutzen. Im Moment ist es so geregelt, dass nur tarifgebundene Firmen diese Maßnahmen nutzen können. Diese Möglichkeit sollte künftig aber allen Betrieben, auch ohne tarifliche Bindung, offenstehen.

Welche Änderungen sich der ALH-Vorstand für die private Altersvorsorge und die Pflegeversicherung wünscht, lesen Sie hier.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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