- Von Andreas Harms
- 07.02.2023 um 13:00
Sogar stark steigende Preise können die Deutschen kaum davon abhalten, in den Winterurlaub zu fahren. 59 Prozent von ihnen wollen im ersten Quartal dieses Jahres verreisen. Konkret ins Ausland zieht es dabei 23 Prozent. Das geht aus dem 3. „International Travel Confidence Index“, den das französische Meinungsforschungsinstitut Opinion-Way für Allianz Partners in Deutschland erstellt hat. Daran nahmen 1.039 Personen in Deutschland teil.
Im Durchschnitt planen die Reisefreudigen aus Deutschland für ihren Trip 1.684 Euro ein. Das ist nur wenig mehr als der durchschnittliche Reise-Etat im Sommer 2022 (1.680 Euro).
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Gleichwohl hinterlassen die stark gestiegenen Preise ihre Spuren in den Reiseplänen. Fast jeder zweite Befragte rechnet damit, aus Kostengründen das Ziel zu ändern, die Reise zu verkürzen oder sie sogar doch komplett abzusagen. Und wer gar nicht erst verreisen will, tut das häufig aus Geldmangel (51 Prozent) oder weil Winterurlaub nicht wichtig ist (56 Prozent).
Stefan Kirchner, Leiter Vertrieb Touristik bei Allianz Partners Deutschland, sieht darin ein mögliches Problem für den Tourismus: „Die steigenden Preise haben die Trennlinie zwischen denen, die sich Reisen leisten können, und denen, die es nicht können, verschärft. Während viele weiterhin bereit und in der Lage sind, Geld für Freizeitreisen auszugeben, werden andere den privaten wirtschaftlichen Druck deutlich stärker spüren. Das kann für die Touristik-Branche eine Herausforderung werden, wenn sich dies bis über die Sommerreisesaison hinaus ausdehnt.“
Gesundheitliche Probleme gibt es hingegen kaum noch. Für nur noch 2 Prozent sind gesundheitliche Bedenken ein Grund, nicht zu verreisen. Allerdings zeigen sich 42 Prozent noch „etwas besorgt“ über die gesundheitliche Lage. Das sind aber 5 Prozentpunkte weniger als noch im Sommer 2022.
Weshalb das Thema Reiseversicherung nicht ganz unwichtig ist. Mehr als jeder zweite Befragte (54 Prozent) möchte eine. Von ihnen wiederum wollen sich 23 Prozentpunkte vor unerwarteten Ereignissen schützen, und sogar 27 Prozentpunkte wollen im Stornofall die Kosten zurückbekommen. 17 Prozentpunkte hingegen wollen sich gegen Krankheitsfälle versichern.
Das war früher anders, merkt Stefan Kirchner an: „Während in der Vergangenheit der Hauptgrund für den Abschluss die Absicherung bei medizinischen Notfällen war, steht heute für viele Menschen der Schutz bei kurzfristigem Reiserücktritt und bei Reiseunterbrechungen im Vordergrund. Die Nachfrage nach Versicherungen ist größer denn je – aber auch die Erwartungen an den Service der Versicherer, wenn es um Problemlösung geht.“
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