- Von Andreas Harms
- 25.04.2025 um 10:43
Der schwedische Investor Cevian Capital sieht offenbar keine Zukunft mehr zusammen mit der Baloise. Denn er hat seine Anteile vollständig an die Patria Genossenschaft verkauft, teilt die Baloise mit.
Es geht um rund 4,28 Millionen Aktien, die derzeit rund 790 Millionen Schweizer Franken wert sind (etwa 840 Millionen Euro). Das sind 9,4 Prozent der Stimmrechte. Über den tatsächlich gezahlten Kaufpreis hätten die Parteien allerdings Stillschweigen vereinbart, schreibt das Schweizer Finanzportal „Finews“.
Der Käufer, die Patria Genossenschaft, ist bereits Großaktionär der Helvetia. Sie hält derzeit 34,1 Prozent an dem Versicherer. Und mit dem wiederum will sich die Baloise demnächst zusammenschließen (wir berichteten). Patria steht der Fusion wohlwollend gegenüber, hatten die Unternehmen bereits berichtet.

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Der Zusammenschluss soll so laufen, dass Baloise-Aktionäre für ihre Anteile neu ausgegebene Helvetia-Aktien bekommen. Somit wird also auch die Patria Genossenschaft ihre Baloise-Aktien tauschen.
Die Patria Genossenschaft hat ihren Sitz in Basel. Ihr offizieller Zweck ist es, „in gemeinsamer Selbsthilfe im Interesse ihrer Mitglieder und weiterer Personen den Abschluss und die Durchführung von Lebensversicherungen zu vorteilhaften Bedingungen bei der Helvetia Schweizerische Lebensversicherungsgesellschaft AG mittels direkter oder indirekter Beteiligung an der Helvetia Leben zu fördern“.
Im Zuge der Transaktion wird der gemeinsame Verwaltungsrat der Helvetia Baloise Holding mit 13 statt 14 Mitgliedern etwas kleiner als geplant. Robert Schuchna, Partner bei Cevian Capital, tritt auf der heutigen Generalversammlung nun doch nicht zur Wahl an.
Damit war Cevians Engagement an der Baloise nur von kurzer Dauer. Erst vor rund einem Jahr überschritt der Investor die Meldeschwelle von 3 Prozent am Unternehmen. Im Sommer und Herbst stockte er dann auf den heutigen Anteil von 9,4 Prozent auf.
Vor allem fürs Deutschland-Geschäft von Baloise und Helvetia ist der Ausstieg eine gute Nachricht. Denn als sogenannter aktiver Investor hatte Cevian versucht, die Baloise zu beeinflussen. So hatte er etwa gefordert, dass sie ihr Deutschland-Geschäft verkauft. Wörtlich sagte Cevian-Chef Lars Förberg der „Neue Zürcher Zeitung“: „In Deutschland hingegen ist Baloise nicht erfolgreich und wird es wohl auch nie sein. Deshalb sollte sie sich von da zurückziehen.“ Solche Attacken sind nun aber vorbei.

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