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Front der Arena der Nürnberger Versicherung: Der Versicherer will bis 2026 75 Millionen Euro an Kosten einsparen © picture alliance / Wagner | Ulrich Wagner
  • Von Barbara Bocks
  • 23.07.2024 um 13:50
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:60 Min

Die Nürnberger Versicherung will sich neu erfinden und als Präventionsversicherer durchstarten. Mit diesem Strategieschwenk will der Versicherer bis 2026 Kosten in Höhe von 75 Millionen Euro und 600 Vollzeitstellen einsparen. Wie der Versicherer das umsetzen will.

Die Nürnberger Versicherung will sich künftig als Präventionsversicherer in der Lebens-, Kranken- und Schaden-/Unfallversicherung positionieren. Es geht also darum, nicht nur Kosten zu erstatten, sondern Prävention stärker in den Fokus zu stellen. Das erreichen Versicherer zum Beispiel, indem sie den Einbau von Leckage-Warnsystemen in Wasserleitungen unterstützen, Gesundheitscoachings oder Zweitmeinungsservices in der Krankenversicherung anbieten und mehr.

Die Nürnberger Versicherung bietet ihren Kunden zum Beispiel die Apps „Betterdoc” für eine Arzt-Zweitmeinung und Arztwahl sowie „Coach:N” für körperliche und seelische Gesundheit an. Diese Beispiele teilte uns eine Sprecherin auf Anfrage mit. Sachversicherte erhalten beispielsweise Hinweise über Schlechtwetterlagen und konkrete Handlungsvorschläge. Diese Dienstleistung testet der Versicherer aktuell und „werden wir weiter ausbauen”, so die Sprecherin weiter.

Den Umbau zum Präventionsversicherer erklärt Vorstandschef Harald Rosenberger mit den zunehmenden Risiken durch Klimawandel und Gesundheitskosten. Mit diesem Schritt will Rosenberger dafür sorgen, „dass Versicherungsschutz bezahlbar für unsere Kunden bleibt”. „Wir sind überzeugt, dass wir über Prävention sowohl Schaden-, als auch Stornoquoten senken und über Kooperationspartner neue Kunden gewinnen“, erklärte der Firmenchef bei der Hauptversammlung im Mai 2024.

Nürnberger Versicherung: von 2.900 auf 2.300 Mitarbeiter in Vollzeit

Insgesamt sollen bis zu 600 Vollzeitarbeitsplätze bei dem Versicherer wegfallen. Das ist ein krasser Einschnitt. Denn aktuell arbeiten noch 2.900 Mitarbeiter im Innen- und Außendienst der Nürnberger Versicherung.

Durch die neuen schlankeren Prozesse sollen sich die Anforderungsprofile der Mitarbeitenden verändern. Vorstand und Betriebsrat wollen vor allem dafür sorgen, dass die internen Fachkräfte erhalten bleiben. Der Versicherer plant daher interne Qualifizierungsmöglichkeiten und setzt auf Teilzeit für seine Beschäftigten. Damit will er die Anzahl der Mitarbeitenden mit Blick auf anstehende Renteneintritte bis zum Jahr 2030 ausbalancieren.

Nürnberger Versicherung will 75 Millionen Euro Kosten einsparen

Durch das interne Programm ‚Fit für die Zukunft‘ will der Versicherer bis zum Jahr 2026 Kosten in Höhe von 75 Millionen Euro einsparen. Das beschlossene Maßnahmenpaket sieht unter anderem vor, Aufgaben und Prozesse zu optimieren und diese zu digitalisieren.

Für das laufende Geschäftsjahr ist der Versicherer laut eigenen Angaben „vorsichtig optimistisch“. In der Personenversicherung erwartet die Nürnberger Versicherung eine bessere Geschäftsentwicklung als der Marktdurchschnitt. Die Schadensparte werde wohl trotz eingeleiteter Maßnahmen defizitär bleiben, heißt es. Für das Jahr 2024 erwartet der Konzern insgesamt einen Gewinn in Höhe von 40 bis 50 Millionen Euro. In den Jahren 2026/2027 soll der Gewinn laut Angaben der Nürnberger Versicherung auf 100 Millionen Euro steigen.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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