- Von Juliana Demski
- 18.11.2020 um 11:58
Deutschland ist gestresst – so lautet das zentrale Ergebnis der „Stress-Statistik“, die der Finanzdienstleister Swiss Life veröffentlicht hat. Insgesamt litten 80 Prozent der Bundesbürger in den vergangenen Monaten darunter (siehe Grafik). In der Gesundheits- und Pflegebranche trifft das auf besonders viele Menschen zu: Hier erklärten 91 Prozent der Beschäftigten, in den vergangenen Monaten Stress verspürt zu haben – ein Drittel davon deutlich häufiger seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie (31 Prozent).
Der Stress-Dopamin-Teufelskreis
Krankentage wegen Psyche erreichen Rekordhoch
Bezogen auf ihren Beruf verweisen die Befragten auf Zeitdruck (55 Prozent), große Aufgabenmenge (47 Prozent) und eine unangenehme Arbeitsatmosphäre (35 Prozent). Die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes (21 Prozent), ein fehlender Ausgleich durch wegfallende Freizeitaktivitäten oder Urlaub wegen Corona (23 Prozent) macht den Befragten hingegen vergleichsweise wenig aus. Laut der Statistik gibt es zwischen den Geschlechtern jedoch Unterschiede: So gaben Frauen deutlich häufiger (84 Prozent) an, gestresst zu sein als Männer (76 Prozent).
Dauer-Stress befördert Risiko für Berufsunfähigkeit
Für Stefan Holzer, Leiter Versicherungsproduktion und Mitglied der Geschäftsleistung von Swiss Life Deutschland, sind die Ergebnisse ein Warnsignal:
„Stress und psychische Belastungen sind die Hauptursache, warum Menschen berufsunfähig werden“, erklärt er. „Stresssymptome sollten deshalb ernst genommen werden, um die eigene Gesundheit sowie die finanzielle Unabhängigkeit nicht aufs Spiel zu setzen.“ Denn: Jeder Vierte hierzulande werde im Laufe seines Arbeitslebens berufsunfähig, so Holzer.
Swiss Life wollte von den Umfrageteilnehmern deshalb auch wissen, wie sie mit vermehrtem Stress umgehen. Es zeigt sich: 27 Prozent der betroffenen Erwerbstätigen versuchen, mit Entspannungsübungen den Beschwerden entgegenzuwirken. Mehr als ein Fünftel beugt mit mehr Bewegung vor (23 Prozent). Doch längst nicht alle Betroffenen tun etwas aktiv gegen den Alltagsstress. Und: Rund ein Drittel (32 Prozent) ergreift sogar keinerlei Maßnahmen, um präventiv stressigen Situationen gegenzusteuern.
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