Wer Angehörige pflegt, geht selbst auch gesundheitliche Risiken ein, wie der Pflegereport der DAK zeigt. © DAK
  • Von Redaktion
  • 28.09.2015 um 11:01
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Pflege kann krank machen: Rund 20 Prozent aller pflegenden Angehörigen in Deutschland leiden unter einer Depression. Auch Angst- oder Schlafstörungen kommen gehäuft vor. Das zeigt der aktuelle Pflegereport 2015 der DAK-Gesundheit.

Für den DAK-Pflegereport „So pflegt Deutschland“ hat die Krankenkasse die anonymisierten Daten von 500.000 Versicherten ausgewertet. Außerdem hat die DAK Daten von 12.000 pflegenden Angehörigen mit denen einer nicht-pflegenden Gruppe verglichen und die häufigsten Krankheiten analysiert.

Ein zentrales Ergebnis: Pflegende Angehörige werden um 10 Prozent häufiger wegen psychischer Leiden behandelt. Bei Depressionen sind es 8 Prozent mehr. „Das zeigt, wieviel Druck auf Menschen lastet, die neben Job und Familie noch die Pflege eines Angehörigen übernehmen“, sagt Herbert Rebscher, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. Auch körperlich sind pflegende Angehörige belastet: Jede sechste Pflegeperson musste 2014 wegen Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen zum Arzt, bei nicht-pflegenden Personen war nur jeder Zehnte betroffen.

Viele pflegende Angehörige sind überfordert

Zusätzlich zur Datenanalyse hat die DAK-Gesundheit eine repräsentative Forsa-Befragung in Auftrag gegeben. Danach schätzt über die Hälfte der pflegenden Angehörigen die eigene Belastung als hoch oder sehr hoch ein. Viele fühlen sich manchmal körperlich (50 Prozent), psychisch (68 Prozent) oder zeitlich (71 Prozent) überfordert von der Pflege. Sowohl Belastung als auch Überforderung steigen an, wenn die gepflegte Person dement ist. Bei jedem dritten Befragten ist das der Fall.

Aus dem Report geht hervor, dass mit rund 90 Prozent meist Frauen die Pflege übernehmen. Ein Drittel ist berufstätig, davon lediglich ein Fünftel in Vollzeit. Gepflegt werden überwiegend Menschen mit Pflegestufe I (knapp 50 Prozent). Doch auch die Stufen II (30 Prozent) und III (10 Prozent) sind mit ihrem intensiven Betreuungsbedarf in der häuslichen Pflege vertreten.

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