- Von Redaktion
- 04.01.2021 um 12:31
Wer an die Cosmos Direkt denkt, sieht diese Wand an Auszeichnungen vor sich, die den gesamten Fernsehbildschirm bedeckt. In der Mitte der ehemalige Nationaltorhüter Jens Lehmann, der sich sichtlich heimisch fühlt zwischen all den Trophäen (obwohl seine eigene Sammlung mit fünf Titeln überschaubar war…). Das ist zwar jetzt schon 13 Jahre her, aber die Kampagne ist in Erinnerung geblieben. Heutzutage wirbt Cosmos Direkt mit „Liebe zum Handy“ oder „Liebe zum Auto“. Natürlich ohne zu vergessen, dem Zuschauer die Auszeichnungswand dicht und wuchtig vor die Nase zu halten.
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Das sind die besten Lebensversicherer
Der Schwerpunkt der Kampagnen liegt in der Regel auf Sachversicherungen, insbesondere Kfz. Und ohne in diesem Segment auch nur annähernd Experten-Status zu haben, glaube ich unbesehen, dass Preis-Leistung da in einem sehr vernünftigen Verhältnis stehen. Das gilt auch für die Risikolebensversicherung, wo sie uns Maklern häufiger begegnet. Und zwar meist nicht „Über-Kreuz“, wie das regelmäßig aus erbschaftssteuerlichen Gründen konfiguriert sein sollte.
Zwar macht Cosmos Direkt auf der Seite ein persönliches Beratungsangebot, also per Chat oder Telefon. Auch der beratungskorrekte Hinweis auf die oben angeführte Versicherungsnehmer-Versicherte-Person-Konstellation über einen Info-Button fehlt nicht. Aber gefühlt schließt ein Kunde bei Cosmos Direkt ab, wenn er nicht mehr allzu viele Infos braucht und sich schnell zum Ergebnis klicken kann.
Es hagelt Auszeichnungen
Das würde sich mit einer anderen Erfahrung decken. Nämlich, dass Altersvorsorgeverträge eher seltener im Kundenordner zu finden sind. Was insofern erstaunlich ist, als dass es auch für diese Cosmos-Produkte Prädikate und Auszeichnungen nur so hagelt. Hier bloß die zwei jüngsten Beispiele: Laut dem „Service-Atlas Lebensversicherer 2020“ von Servicevalue bietet die Cosmos die beste Kundenorientierung in der Lebensversicherung. Als einziger Versicherer bekam Cosmos Direkt die Höchstnote in allen Kategorien: Produkte, Kundenberatung, Kundenservice und Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das ist umso verblüffender, als hierzu auch die Teilbereiche „Berücksichtigung der individuellen Lebenssituation“ und „Vollständigkeit der Beratung“ gehören, die man bei einem Direktversicherer jetzt nicht auf Anhieb zu den typischen Kernkompetenzen zählt. Im Grunde ein Schlag ins Gesicht für jede Vor-Ort-Agentur, die mit toll ausgestatteten Büros in zentraler Lage, bestens ausgebildet und zentral supported, regional und unmittelbar Stunden und Aberstunden mit den Kunden direkt und persönlich zusammen an einem Tisch zubringt. Kann das wirklich sein?
Was Tests berücksichtigen – und was nicht
Auch in der Finanztest 11/2020 lacht die Cosmos als Testsieger bei den fondsgebundenen Rentenversicherungen auf die Konkurrenz herab. Ein „Gut“ mit der Gesamtnote 2,1 ist in dieser Sparte fast schon ein paranormales Ereignis. Und auf jeden Fall eine Auszeichnung mehr an der Wand…
So, jetzt muss man sich aber so einen Finanztest-Test mal genauer anschauen. Da wird bewertet: Das Fondsangebot, der Rentenfaktor, die Kosten, Flexibilität und Transparenz. Die Rechnungsgrundlagen schaut man sich also nicht an, Erfahrungswerte mit dem Alltags-Service kann es nicht geben. Und ob das Produkt zum Kunden passt, weil der halt gerne selbst alles macht oder am liebsten gar nichts, das kommt in so einem Rating auch nicht zur Geltung. Wenn ein Makler für den Zweitplatzierten „Nürnberger Fondsgebundene Privatrente NFR2910“ beim Kunden Zeit verbringt und ihm auch Unterschiede zu anderen Tarifen erklärt, könnte man das ja positiv gewichten. Stattdessen wird bei Nettotarifen der Condor und der Bayerischen gar keine Bewertung vergeben, weil man nicht weiß, wieviel der Berater da an Honorar verlangt. Irgendwie strange.
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