- Von Juliana Demski
- 25.11.2021 um 14:29
Die Deutschen haben mehrheitlich noch keine Erfahrung mit Stromern – sehr wohl aber eine Meinung dazu. So gehen 49 Prozent der über 18-Jährigen davon aus, dass Brände bei E-Autos häufiger vorkommen als bei Dieseln oder Benzinern (siehe Grafik). Das zeigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Versicherers DEVK. Bei den über 55-Jährigen sind es sogar 55 Prozent – dagegen nur 35 Prozent bei jungen Leuten bis 24 Jahren.
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Damit liegen sie dem aktuellen Kenntnisstand der DEVK jedoch falsch. Denn der Versicherer hat im Jahr 2021 bis einschließlich Oktober noch keinen einzigen Brand eines Pkw mit E-Kennzeichen verzeichnet – und noch nie zuvor habe es innerhalb eines Jahres mehr Zulassungen für Stromer gegeben, ergänzen die Studienautoren. So habe das Kraftfahrt-Bundesamt von Januar bis Oktober dieses Jahres mehr als 267.000 Neuzulassungen von E-Pkw registriert.
Und auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schätzt das Brandrisiko als moderat ein: „Aus unseren Statistiken gibt es bisher keinerlei Hinweise, dass Elektrofahrzeuge häufiger brennen als Autos mit Verbrennungsmotor“, sagte Alexander Küsel, Leiter der GDV-Schadenverhütung, gegenüber der DEVK.
Brände nicht häufiger, aber heftiger
E-Autos brennen also nach aktuellem Kenntnisstand nicht häufiger als Benziner oder Diesel. Aber: „Wenn bei Elektroautos die Antriebsbatterien brennen, sind sie allerdings viel schwerer zu löschen als herkömmliche Fahrzeuge“, weiß Nils Büker, Schadenspezialist der DEVK Rückversicherungs- und Beteiligungs-AG, kurz DEVK Re. „Sie brennen aufgrund der chemischen Reaktionen innerhalb der Batterie, die das Feuer immer wieder anfachen, deutlich länger und deutlich heißer als Verbrenner. E-Autos können derzeit kaum, oder nur mit extrem viel Wasser über einen langen Zeitraum gelöscht werden.“
Das bestätigt auch Peter Bachmeier, Vorsitzender des Fachausschusses Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz der deutschen Feuerwehren: „Ein normales Auto löschen wir in einer Viertelstunde und brauchen dafür 500 Liter Wasser“, erklärte er gegenüber dem Versicherer. „Beim E-Auto sind wir hingegen oft zwei bis drei Stunden beschäftigt und brauchen 10.000 Liter Wasser.“ Anschließend müsse das Fahrzeug dann noch 72 Stunden beobachtet werden, weil die Batterie erneut Feuer fangen könne.
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