- Von Achim Nixdorf
- 27.10.2021 um 14:28
Das Stromnetz wird die privaten Verbraucher im kommenden Jahr mehr als jemals zuvor kosten. Das zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox. Demnach werden die Netzentgelte 2022 im bundesweiten Durchschnitt um rund 3,7 Prozent steigen. Laut Verivox muss dann ein Privathaushalt mit einem Verbrauch von jährlich 4.000 Kilowattstunden rund 303 Euro netto bezahlen – elf Euro mehr als in diesem Jahr
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Netzentgelte werden für die Durchleitung der Energie vom Kraftwerk zum Abnehmer berechnet. Sie machen rund ein Viertel des Strompreises aus. Allerdings werden Verbraucher regional unterschiedlich stark belastet: Den stärksten Anstieg gibt es laut der Verivox-Analyse in Bremen mit einem Plus von rund 13 Prozent. Das entspricht einer jährlichen Mehrbelastung von 27 Euro. In Hamburg steigen die Stromnetzgebühren um 7,7 Prozent, im Saarland um 7,5 Prozent.
Entlastungen gibt es in keinem Bundesland, lediglich in Sachsen-Anhalt bleiben die Netzentgelte 2022 stabil, so Verivox. Leichte Steigerungen von unter 2 Prozent sind in Thüringen, Niedersachsen und Berlin zu verzeichnen.
Preise stagnieren auf hohem Niveau
Die steigenden Netznutzungsentgelte lassen nun auch die für 2022 geplante Senkung der sogenannten EEG-Umlage, mit der Ökostrom gefördert wird, ins Leere laufen. Eigentlich sollte dieser Schritt zu einer Entlastung der Haushalte führen. Die steigenden Netzentgelte konterkarieren diese preisdämpfende Wirkung aber wieder. „Die Strompreise werden daher auch im kommenden Jahr trotz EEG-Umlagen-Deckelung voraussichtlich auf hohem Niveau stagnieren“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.
Auch Gaskunden müssen mehr fürs Netz bezahlen
Bei Erdgas müssen sich die Verbraucher ebenfalls auf höhere Netzentgelte einstellen. Laut einer Analyse des Vergleichsportals Check 24 werden hier im kommenden Jahr rund zwei Prozent mehr fällig. Das entspricht einer durchschnittlichen Mehrbelastung von 7 Euro je Haushalt. „Steigende Netznutzungsentgelte bei Gas sind ein weiterer Indikator für hohe Gaspreise im kommenden Jahr“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei Check 24.
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