Norbert Blüm, ehemaliger Bundesarbeitsminister, steht als Laudator bei der Verleihung des Deutschen Radiopreises am 6. September 2018 in Hamburg auf der Bühne. Für die Grundrente findet Blüm hingegen keine lobenden Worte. © dpa/picture alliance
  • Von Lorenz Klein
  • 18.02.2019 um 11:53
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„Rente ist Lohn für Lebensleistung!“, findet Norbert Blüm. Wer nun meint, dass der frühere CDU-Arbeitsminister die geplante Grundrente befürwortet, irrt allerdings. Aus Blüms Sicht sprechen drei Gründe gegen das Konzept zur Aufstockung der Renten für langjährige Geringverdiener. Wie diese lauten, erfahren Sie hier.

„Rente basiert auf dem System Gerechtigkeit, Fürsorge auf dem Prinzip Barmherzigkeit. Man soll nicht nach Barmherzigkeit rufen, wenn Gerechtigkeit gefordert ist“ – mit diesen Worten hat sich der ehemalige Arbeitsminister Norbert Blüm (CDU) gegen das Grundrentenkonzept von SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil positioniert. Denn gerecht sei das nun vorgeschlagene System eben nicht, wird Blüm bei Focus Online zitiert.

Kein Anspruch nach 34 Jahren Arbeit

Mindestens 900 Euro sollen Rentner künftig nach Heils Vorstellung bekommen, wenn sie wenigstens 35 Jahre gearbeitet haben. Diese Vorgabe ist der erste von drei Gründe, warum Blüm die Grundrente ablehnt. „Wer 34 Jahre Beiträge eingezahlt hat, geht leer aus“, kritisiert der ehemalige Minister. So entscheide ein Monat mehr oder weniger Arbeit über 500 Euro im Monat.

Vollzeit-Beschäftigte im Nachteil

Grund zwei: Wer 35 Jahre lang Teilzeit gearbeitet hat, hat rechnerisch weniger Arbeitsstunden geleistet, als jemand, der 30 Jahre Vollzeit gearbeitet hat. „Dennoch bekommt der Teilzeitarbeiter den Staatsbonus, der Vollzeitbeschäftigte nicht“, moniert Blüm.

Fehlende Bedürftigkeitsprüfung „ungerecht“

Zudem ist Blüm die nicht vorgesehene Bedürftigkeitsprüfung ein Dorn im Auge: Die Aufstockung der Rente ohne Bedürftigkeitsprüfung schaffe „ein System voller Ungerechtigkeit“, heißt es dem Bericht zufolge. „Der Millionär wird gefördert, die Putzfrau nicht!“, ärgert sich Blüm. So sei der Rentner, der sich 900 Euro redlich erarbeitet habe, „der Dumme in diesem System“.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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