- Von Lorenz Klein
- 30.03.2020 um 17:25
Am Freitag sorgte ein offener Brief von Hans-Georg Jenssen, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbands Deutscher Versicherungsmakler (BDVM), für Aufsehen. Jenssen brachte in dem Schreiben seine Sorge zum Ausdruck, dass die „im Wesentlichen ablehnende Haltung“ der Versicherer, Corona-Schäden im Rahmen der Betriebsschließungsversicherung zu regulieren, problematisch sei (wir berichteten).
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Zahlreiche Prozesse über mehrere Instanzen seien programmiert, warnte Jenssen. Und weiter: „Eine Vielzahl von Kunden, die von der Leistungsablehnung betroffen sind, werden ihr Vorurteil bestätigt sehen, wenn es darauf ankommt, leisten Versicherer eben doch nicht.“
Um die Lage zu entspannen, fordert der BDVM von den Versicherern nun ein Signal der „Solidarität“: „Sie sollen zahlen und zusätzlich einen Hilfsfonds von 200 Millionen Euro nach französischem Vorbild einrichten, aus dem in Not geratene Versicherungskunden auch bei zweifelhaften Fällen entschädigt werden“, fasst die „Süddeutsche Zeitung“ das Ziel der Initiative in ihrer Montagsausgabe zusammen.
Bislang komme von Versicherern „keine direkte Unterstützung für die Initiative, aber auch keine Ablehnung“, berichtet die Zeitung weiter – und zitiert einen Sprecher der Allianz wie folgt: „Wir sehen in dieser Frage den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft als Ansprechpartner.“
So reagiert der GDV
Pfefferminzia hat beim GDV nachgefragt, wie der Verband mit der Aufforderung seitens des BDVM und Teilen der Versicherungswirtschaft umzugehen gedenkt. Gibt es im GDV bereits Pläne, die Umsetzbarkeit einen „Solidaritätsfonds“ zu prüfen?
Neun Minuten nach Versand der Anfrage am Montagnachmittag lag das Statement eines GDV-Sprechers auch schon vor. Es lautet so:
„Die Versicherungswirtschaft weiß um die schwierige Situation vieler Betriebe und kennt ihre Verantwortung gegenüber ihren Kunden. Deswegen suchen wir im Gespräch mit der Politik nach einer möglichst schnellen Lösung, die rasch zusätzliche Liquidität für geschlossene Betriebe schafft. Eine Fondslösung sehen wir kritisch, sie schafft zusätzliche Bürokratie und verlangsamt insgesamt den Prozess.“
So viel ist wohl sicher: Das Thema wird der Branche noch viel Diskussionsstoff bescheren.
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